Austausch teurer als der Restwert

Umweltbundesamt fordert Verbot von fest verbauten Akkus

16.11.2012
Fest verbaute Akkus verkürzen künstlich die Lebensdauer eines Smartphones oder Tablets. Dieser Meinung ist auch das Umweltbundesamt. Es fordert deshalb ein Verbot für fest verbaute Akkus.

Fest eingebaute Akkus sind nicht nur den Nutzern ein Dorn im Auge. Auch das Umweltbundesamt möchte der Praxis am liebsten Einhalt gebieten. Im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau sagte Jochen Flasbarth, Präsident der Behörde: "Dass das verschleißträchtigste Bauteil nicht einfach ersetzt werden kann, ist grotesk. Das muss man verbieten." Das könnte seiner Meinung nach die Lebensdauer der elektronischen Geräte verlängern, Ressourcen einsparen und damit die Umwelt entlasten.

Gerade der Akku ist ein typisches Verschleißteil, auch wenn die Hersteller von Smartphones und Tablets seine Lebensdauer nur selten angeben. Die Batterie des iPad 4 und iPad Mini kann nach Angaben von Apple bis zu 1.000 Mal wieder aufgeladen werden, bevor deren Kapazität unter 80 Prozent sinkt. Beim Verkaufsschlager iPhone 5 sind es nur noch 400 Ladezyklen. Und Apple - eines der wenigen Unternehmen, die zumindest halbwegs konkrete Zahlen dazu veröffentlichen - ist dafür bekannt, auch und gerade bei Akkus die neuesten Technologien zu verwenden.

Gerade beim iPhone kommen Vielnutzer, die ihr Telefon mindestens einmal am Tag oder auch öfter aufladen, deshalb bereits kurz nach der von Apple gewährten Garantie von einem Jahr an den Punkt, den Akku austauschen zu müssen. Den Wechsel lässt sich das Unternehmen jedoch teuer bezahlen. Innerhalb von drei bis fünf Jahren dürfte dann aber jeder Akku eines Smartphones oder Tablets so gut wie tot sein. Dann übersteigt der teure Austausch aber meistens den Restverkaufswert des Gerätes.

Fest verbaute Akkus zu verbieten, mache aber nur im EU-Rahmen Sinn, erklärte Flashbarth im Interview mit der Computerzeitschrift c't im September. Das Umweltbundesamt sei dazu auch gar nicht in der Lage. Die Behörde könne nicht mehr tun, "als den Finger in die Wunde zu legen". AreaMobile/(bw)


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