Und nun zur Werbung

13.03.2003

Was für eine Woche. Klitsch k.o., die Türken treten Bush in den Hintern, und Michael Schumacher muss auf seine alten Tage bei der Siegerehrung von unten nach oben winken. Damit nicht genug, müssen wir IT-Fans auf die lieb gewonnene Einlaufwette Formel Eins verzichten. Gerade darf sich Acer "Offizieller Lieferant" der Scuderia Ferrari nennen, wird einem der Tippspaß entzogen. Immerhin darf ja noch gerätselt werden, wer deutscher Meister wird. Mindestens genauso spannend ist die Frage, wo die ganze Werbepost der sonst zu Messezeiten so versandfreudigen Hersteller bleibt. Statt Gimmicks und Infos kommt eine Grußkarte mit "Besuchen Sie uns" daher. Warum, steht nicht dabei. Keine Eintrittskarte, kein Gutschein für ein Getränk im VIP-Bereich, was soll das? Ob nun den Werbeagenturen das Spielgeld oder die Ideen ausgegangen sind - langweiliger war es in letzter Zeit kaum. Dass die Cebit den Händler wiederentdeckt hat, mag wohl stimmen. Allerdings als Melkkuh oder Natodeutsch Cashcow, denn so viel Nichts wie für den "69-Euro-Profi-Partner" gibt es ansonsten nur in Leverkusen. Dazu noch mindestens 31 Euro für die Tageskarte. Anscheinend glaubt man in Hannover noch immer, dass mit IT genauso viel Kohle gemacht wird wie mit Rüstungsgütern. Mag sein, dass die sich sogar einen Präsidenten engagieren, wir können uns noch nicht mal einen Gewerkschaftsführer leisten und dies sogar im doppelten Sinne. Das war einmal. Wo man hinschaut, fehlt die Kohle. Selbst die groß angelegten Verdummungsaktionen in Lebensmittel- und anderen "Fachmärkten" lassen in ihrer Wirkung nach. Nach Superstar, Olli Kahn, Big Brother und Schröder merkt sogar das Volk im letzten Dorf, dass es verarscht wird. Ich sage nur, Leistung muss sich wieder lohnen, und was kam dabei heraus? Früher haben Unternehmer Personal eingestellt, um Geld zu verdienen, heute wird es aus dem gleichen Grund entsorgt. Das Personal, nicht die Unternehmer. Wir sparen so-lange, bis wir wieder in der Gewinnzone sind. Erst an Arbeitskräften, dann am Händler und der Qualität, selten aber an großspurigen Worten. Verwunderlich, dass ein Großteil der Medien diesen Umstand unterstützt, obwohl sie selbst bereits stark gebeutelt, ihren Konsumenten immer unglaubwürdiger werden. Es riecht nach einer Zeit der Streiks, des Widerstands, und viele hoffen dennoch auf Frieden. Solange Unternehmen mit dem Ausland drohen können, geht es ihnen viel zu gut. Trotz SPD und alledem.

Mein Fazit: Ernst beiseite, liebe IT! Lasst es mal wieder richtig krachen, sonst suchen sich auch noch die verbliebenen treuen Händler ein anderes Hobby!

Bis demnächst, euer Querschläger!

Der ComputerPartner-Autor "Querschläger" ist ein Fachhändler aus Rheinland-Pfalz.

Zur Startseite