Und tschüss: Gemischte Gefühle auf der Systems 2000

11.10.2000
Mit rund 140.000 Besuchern geht heute eine rekordverdächtige Systems zu Ende. Erstes Fazit: Wer Kontakte knüpfen wollte, ist zufrieden. Teilnehmer, die auf Umsatz hofften, wurden enttäuscht.

Noch heute will die Münchener Messeleitung wieder Rekordzahlen verkünden: Nach ersten Schätzungen waren zirka 140.000 Besucher bei den rund 3.000 Ausstellern auf der Systems. Gegenüber dem Vorjahr ein sattes Plus von 25 Prozent. Sollten sich die Prognosen bewahrheiten, darf sich Systems-Chef Joachim Eßlin selbst auf die Schulter klopfen: Es war wieder ein Bomben-Geschäft.

Auch viele Aussteller zeigen sich mit der vorläufigen Messe-Bilanz zufrieden. Acer-Chef Walter Deppeler ist gar "glücklich": Die Systems habe viel gebracht, man habe gute Gespräche geführt und viele Verträge abgeschlossen. Gleiches hört man vom Alldis-Vertriebler Rainer Marczynski: massig Besucher, gute Geschäfte, tolle Location - nur die Restaurants könnten mehr sein. Auch Besucher Thomas Bensch ist begeistert: "Hier klappert man in zwei Tagen Leute ab, für die man sonst einen Monat braucht."

Doch leider es gibt auch Unternehmen, die sich als große Verlieren fühlen - meist die, die auf der Systems tatsächlich ein Produkt verkaufen wollten. So steht weit weg vom Hauptstrom der Besucher Carina Yeh, Sales-Managerin vom taiwanisischen Schnittstellen- und Kabelspezialisten Glory Mark, wohl noch immer auf verlorenem Posten. "Die ,Electronica 2000’ war schon komplett ausgebucht, deshalb sind wir hier. Aber gelohnt hat sich die Systems für uns bisher nicht so richtig", umschreibt sie die Einsamkeit in der hintersten Ecke der Komponenten-Halle B2. Auf der Münchner IT-Messe scheint sich tatsächlich niemand mehr für Hardware zu interessieren. (mf/kh)

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