Schwere Vorwürfe gegen Spoerr

United Internet will Debitel-Kauf durch Freenet verhindern

07.05.2008
Die United Internet AG geht gerichtlich gegen die Übernahme von Debitel durch Freenet vor und erhebt in einem Gespräch mit dem Handelsblatt schwere Vorwürfe gegen Unternehmenschef Eckhard Spoerr. Im Interesse der Freenet-Aktionäre möchte United Internet den Debitel-Deal verhindern.

Die Aktionäre von Freenet nehmen die Debitel-Übernahme nicht hin. United Internet hat eine einstweilige Verfügung bei Gericht beantragt, um die Ausgabe neuer Aktien zur Finanzierung der Übernahme zu stoppen. "Wir wollen im Interesse aller Freenet-Aktionäre den Debitel-Deal verhindern", erklärte der Vorstandsvorsitzende der United Internet AG, Ralph Dommermuth am Mittwoch gegenüber dem Handelsblatt. Die Anleger hätten ein Interesse daran, dass sich die Aktien positiv entwickeln und nicht weiter an Wert verlieren.

Freenet finanziert die 1,63 Milliarden Euro teure Übernahme von Debitel mit der Ausgabe neuer Aktien an den bisherigen Eigentümer Permira. Das Unternehmen erhält 25 Prozent desder Anteile an Freenet und wird damit größter Anteilseigner. Die bisherigen Großaktionäre United Internet und Drillisch, die bislang zusammen 25 Prozent halten, fallen durch die Ausgabe von 32 Millionen neuer Anteilscheine auf den zweiten Platz zurück. Sie halten zukünftig nur noch 19 Prozent.

Für Dommermuth ist klar: "Herr Spoerr hat uns hinters Licht geführt". Das einzige Unternehmen, dem dieses Geschäft etwas bringt, sei Permira. Sie lade ihre "lahme Ente" bei den Freenet-Aktionären ab. Ursprünglich verhandelten United Internet und Drillisch mit Freenet-Unternehmenschef Eckhard Spoerr. Sie wollten den Anbieter übernehmen und zerschlagen. United Internet (Web.de, 1&1, GMX) interessiert sich für das Portal- und DSL-Geschäft, Drillisch (Victorvox, Telco, simply) für die Mobilfunksparte.

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