UNIX versus NT

12.10.1998

"Bei Neugeschäften im CAD-Sektor entscheidet sich der Kunde fast immer für NT", weiß Ute Kühn, Business-unit-Managerin beim Bad Homburger Distributor Adiva, zu berichten.Neueste Marktforschungsergebnisse von IDC und anderen renommierten Unternehmen bestätigen den Trend: 85 Prozent aller CAD-Neuinstallationen laufen unter Windows NT. Unix hat seine dominierende Rolle verloren und wird zumeist nur noch bei extrem rechenintensiven Anwendungen wie FEM, Simulationen oder Kinematik eingesetzt. Fragt man Händler wie auch Kunden nach den Gründen für den Run auf den PC, so hört man fast immer die gleichen Argumente:

Zunächst einmal - wie könnte es auch anders sein - spielt der Preis eine gewichtige Rolle. Sind die Hardwarepreise (bei gleicher Ausstattung) noch einigermaßen vergleichbar, so liegen die Lizenzpreise für Unix in der Regel weit über jenen von Windows NT.

Auch die Integration in das Unternehmensnetzwerk läßt sich nach Aussage vieler Händler mit NT-Systemen einfacher bewerkstelligen. Hierbei sollte man allerdings auch die größere Erfahrung und das größere Know-how der VARs mit Windows NT berücksichtigen.

Unbestritten hingegen ist die einfache Anbindung an Office-Anwendungen sowie der zumeist unkomplizierte Im- und Export von Daten anderer Applikationen.

Einige Hersteller haben bereits auf die zuvor beschriebene Situation reagiert. "So verkauft PTC seine Lösung Pro/Engineer auf dem Betriebssystem HP-UX nur noch an die installierte Basis", erklärt Kühn. "Solid Works hingegen wird ausschließlich auf NT ausgeliefert."

Doch es gibt auch gute Gründe, seinem Kunden ein Unix-System zu empfehlen. "Stabilität und Laufsicherheit sprechen für Unix, ebenso die optimale Verwaltung der Ressourcen und die Ausnutzung der maximalen Leistung", bricht Henry Parrey, geschäftsführender Gesellschafter beim Wiesbadener Distributor Acadis, eine Lanze für die Risc-Workstations. "Doch wer Kunden mit Gewalt zu einem System drängen möchte, wird wohl kaum Erfolg haben", gibt er zu bedenken. (uk)

Adiva-Managerin Kühn: "Bei Neugeschäften im CAD-Sektor entscheidet sich der Kunde fast immer für NT."

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