Unterbrechungsfreie Stomversorgung von Best Power

15.04.1999

MÜNCHEN: Schon geringe Spannungsschwankungen oder ein Stromausfall von Sekundenbruchteilen können für ein Netzwerk oder einen einzelnen Computer katastrophale Auswirkungen haben. Zwar wird dabei kaum die Hardware beschädigt, aber den Daten geht es an den Kragen. Systeme zur unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) sollen hier einen umfassenden Schutz bieten. ComputerPartner hat eine solche Anlage, die "Patriot II 250 VA" von der Best Power Technology GmbH, genauer unter die Lupe genommen.Als kleinstes Modell der Patriot-USV-Familie wiegt die 250 VA drei Kilogramm bei einem Format von 39 x 6 x 15 Zentimeter. Dank der platzsparenden flachen Bauweise läßt sie sich komfortabel unter den Schreibtisch stellen oder an die Wand montieren.

Bei einer Nennleistung von 250 VA ist das neue Produkt für einen Pentium- oder 486er-Computer mit einem maximal 15 Zoll großen Monitor und höchstens zwei Peripherie-Geräten ausgelegt. Dazu zählt Best Power externe CD-Rom- oder Zip-Laufwerke und Festplatten sowie Lautsprecher, Modems, Scanner und Faxgeräte. Bedauerlich: Diese Angaben stehen nur auf der Verpackung, im Handbuch sucht man danach vergebens. Übersteigen die Leistungen der angeschlossenen Geräte die 250-VA-Marke, ist die USV überlastet und von vornherein nicht funktionsfähig.

Die bunte, von Rot und Blau dominierte Verkaufsverpackung fällt inmitten anderer Produkte sofort auf. Auf dem Karton steht bereits alles Wichtige über Anwendungsbereiche, Leistungsmerkmale und technische Daten - aber leider nur in Englisch. Deutsche Erklärungen oder zumindest der hierzulande gängige Begriff "USV" wären an dieser Stelle gewiß von Vorteil.

Handbuch mit Licht und Schatten

Aus der Schachtel selbst kommt nicht viel zum Vorschein: das graue USV-Gerät, ein Kabel und ein Handbuch. Dieses enthält auf jeweils 16 DIN-A5-Seiten deutsche, englische, französische, italienische und spanische Erläuterungen. Für die Inbetriebnahme der Anlage liegt lediglich eine Kurzanweisung vor, mit der die meisten Anwender aber auskommen dürften. Dennoch stünde dem Handbuch eine Skizze, aus der die richtigen Verbindungen zwischen der USV und den zu schützenden Geräten ersichtlich sind, gut zu Gesicht. Hervorzuheben sind indes drei übersichtliche Tabellen, die über die verschiedenen Bedeutungen der LED-Anzeigen und akustischen Signale der USV informieren.

Im Notfall einspringen

Die Patriot-Modelle arbeiten im sogenannten Standby-Verfahren. Dabei werden die angeschlossenen Lasten über die USV mit der normalen Netzspannung von 230 Volt gespeist. Sobald eine Netzstörung auftritt oder der Strom ausfällt, schaltet die Anlage in - so heißt es - weniger als acht Millisekunden auf die Batterieversorgung um, ohne daß es dabei zu einem Spannungseinbruch kommt. Darüber hinaus soll ein Extra-Filter gefährliche Spannungsspitzen oder Überspannungen blocken.

Was allerdings zu bemängeln ist: Zum Lieferumfang gehört nur ein Kabel. Jedes zu schützende Gerät muß nämlich mit einer eigenen Leitung an die USV angeschlossen werden. Sind genügend Kabel nachgekauft, können alle sechs auf der Oberseite der Anlage befindlichen IEC-320-Steckdosen genutzt werden. Dort angeschlossene Geräte werden vor Überspannungen geschützt. Achtung: Nur vier der Steckdosen versorgen die Geräte bei Stromausfall weiter mit Strom.

Vor Inbetriebnahme muß die Batterie aufgeladen werden. Nach Angaben des Herstellers muß das neue Produkt mindestens drei Stunden am Netz hängen, bevor es seine Schutzfunktion erfüllen kann. Bei voller Auslastung und einer vorhergehenden Vollentladung kann die Ladezeit auch bis zu acht Stunden dauern.

Keine Zeit verlieren

Der Kippschalter zum Einschalten der USV läßt sich nur schwer betätigen. Wird nun aus irgendeinem Grund ein angeschlossenes Gerät vom Stromnetz abgetrennt, bemerkt der Anwender davon in der Tat zunächst überhaupt nichts. Lediglich die blinkenden LED-Anzeigen und die piepsenden Töne der USV machen ihn darauf aufmerksam. Bei voller Belastung der USV mit 250 VA soll die Pufferzeit rund dreieinhalb Minuten betragen, behauptet Best Power. Das sollte locker reichen, um die Software zu sichern und den PC herunterzufahren und auszuschalten. Bei halber Last (125 VA) soll sich die Überbrückungszeit auf knapp 14 Minuten belaufen - immer eine volle Batterie vorausgesetzt. In unserem Test versorgte die Patriot einen mit 90 Watt laufenden Monitor allerdings lediglich zwölf Minuten mit Strom - dann wurde der Bildschirm schwarz.

Kehrt vor dem Ausschalten eines angeschlossenen Gerätes der Strom zurück, kann der Anwender so weiterarbeiten, als wäre nichts geschehen. Und die Batterie kann sich wieder aufladen. Außerdem ist das System kaltstartfähig. Das bedeutet, daß angeschlossene Geräte bei einem Strom- ausfall auch allein über die USV in Betrieb genommen werden können. Ein entsprechender Test ging problemlos über die Bühne.

Kundensupport ist gewährleistet

Als Minuspunkt muß das Fehlen der Shutdown-Software "Check UPS II" gesehen werden. Was etwas verwundert, denn in allen anderen Modellreihen gehört sie zum Lieferumfang. Dieses Programm übernimmt bei einem Stromausfall den Abschaltvorgang, was von Vorteil ist, wenn man gerade nicht an seinem Arbeitsplatz ist. Zudem liefert es ausführliche Informationen über den Lade- und Betriebszustand der Batterie.

Service wird bei Best Power allerdings großgeschrieben. Neben einer Garantiezeit von drei Jahren gibt es für das 278 Mark teuere Gerät auch den "Hot-Swap-Service". Dieser kann über die kostenlose Rufnummer 08 00/23 78 73 78 angefordert werden. Der Hersteller holt dabei ein kaputtes Gerät innerhalb von 24 Stunden ab und liefert gleichzeitig ein neues an. (tö)

Mit der USV "Patriot II 250 VA" von Best Power sollen PCs und Peripheriegeräte ständig unter Strom stehen.

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