Unterhaltungselektronik ist wieder gefragt

27.04.2000
Der Markt für Konsumelektronik ist 1999 deutlich gewachsen. Zu den Gewinnern gehören nicht nur die Telekommunikation und Computertechnik, sondern nach langer Zeit auch wieder die Unterhaltungselektronik.

34,1 Milliarden Mark wurden im vergangenen Jahr für Konsumelektronik ausgegeben, das entspricht einem Wachstum von 9,5 Prozent. Die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GFU) spricht von einem Rekordergebnis. Vor allem bei der Unterhaltungselektronik, der so genannten "braunen Ware", habe sich nach fast einem Jahrzehnt geringer Absatz- zahlen der positive Trend, der erstmals wieder 1998 in Sicht war, bestätigt. Hier konnte 1999 mit einem Plus von einem Prozent ein Umsatz von 16,4 Milliarden Mark erreicht werden. Die Umsätze der privaten Telekommunikation wuchsen um 4,1 Prozent auf 3,1 Milliarden Mark, die Informationselektronik verzeichnete ein Plus von 24,9 Prozent auf 13,2 Milliarden Mark. 1,4 Milliarden Mark steuerten die Videospiele bei, hier lag das Plus bei 2,6 Prozent.

Besonders gefragt waren bei den Kunden laut GFU Digitalrekorder, Fernsehgeräte und DVD-Abspielgeräte. Insgesamt wurde in diesem Segment (inklusive Satelliten-Empfangsanlagen) eine Umsatzsteigerung von fast 28 Prozent auf 1,7 Milliarden Mark erreicht. Allein der Umsatz mit Camcordern betrug 1,1 Milliarden Mark und wuchs damit um gut 19 Prozent, der Portable-Audiobereich ist um fünf Prozent auf rund 1,2 Milliarden Mark gestiegen.

Nach Stückzahlen fiel vor allem das Wachstum bei Mobiltelefonen mit 52,5 Prozent, bei PCs für den privaten Gebrauch mit 24,1 Prozent und bei Camcordern mit 13 Prozent auf. Hifi-Systeme schnitten hier mit einem Plus von sieben Prozent ebenfalls gut ab, die Umsätze bewegten sich mit 3,1 Prozent hingegen auf dem Niveau des Vorjahres.

Auch für das laufende Jahr zeigt sich die Branche optimistisch: Hersteller und Fachhändler rechnen laut GFU damit, dass sich die hochpreisigen Geräte wie beispielsweise Breitbildfernseher und digitale Zusatzgeräte weiter durchsetzen werden. Insgesamt rechnen die Experten für 2000 mit einem Umsatzvolumen von 36,5 Milliarden Mark beziehungsweise einer Steigerung von etwa sieben Prozent. Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen: Zwar wachsen die Stückzahlen wieder, doch der Preis- verfall im Massenmarkt macht der Branche zu schaffen: So stieg beispielsweise der Absatz der schnurlosen Telefone im vergangenen Jahr um mehr als acht Prozent auf knapp vier Millionen, die Umsätze gingen aber gleichzeitig um mehr als sechs Prozent zurück. Rainer Hecker, Aufsichtsratsvorsitzender der GFU: "Da sich die Geräte für den Konsumenten offensichtlich nicht gravierend unterscheiden, wählt er das billigste Produkt, mit entsprechenden Folgen für die Renditen bei Herstellern und Handel." Dennoch würden sich für das Jahr 2000 weitreichende neue und positive Perspektiven eröffnen, so Hecker.

Mit den Senioren gewinne man eine neue Kundengruppe: "Offensichtlich ist auch die ältere Generation nicht mehr abgeneigt, sich dem Internet und den neuen technischen Möglichkeiten zu nähern. Im Gegenteil: Das Interesse wächst." (mf)

www.gfu.de

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