Unternehmen in Schwierigkeiten

19.10.2000
Der Reigen der Umsatz- und Gewinnwarnungen geht weiter. Anders als bei Herstellern wie Dell oder Apple, die ihre Einbrüche mit dem schwachen Europageschäft erklären, sind die Gründe bei den neuesten Warnungen verschiedener Natur.

Den Anfang machte Motorola mit der Ankündigung, dass die Umsätze für das Jahr 2000 voraussichtlich nicht wie geplant 39,5 Milliarden Dollar, sondern nur 38 Milliarden Dollar betragen werden. Auch für das kommende Jahr kürzte der Technologiegigant seine Erwartungen: von 47 Milliarden auf 44 Milliarden. Verantwortlich für diese Entwicklung ist laut Motorola das schwächer als erwartete Wachstum im Mobiltelefon-Markt.

Noch schlimmer hat es den bereits seit längerem schwächelnden Server- und Software-Hersteller Unisys erwischt: Dessen Umsätze im dritten Quartal (42,9 Millionen Dollar) sanken gegenüber dem Vorjahreszeitraum (138,4 Millionen Dollar) um 69 Prozent.

Auch deutsche Unternehmen bleiben vom aktuellen Abwärtstrend nicht verschont: Das Bremer ITSystemhaus Allgeier AG hat sich nach eigenen Angaben zu viel vom E-Business-Sektor erhofft. Die Umsatzerwartung für das laufende Geschäftsjahr wurde jetzt von 19 auf neun Millionen Euro reduziert. Statt des erwarteten Gewinns von 3,1 Millionen Euro geht das auf ERP- und E-Commerce-Lösungen spezialisierte Unternehmen nun von Verlusten in Höhe von 2,55 Millionen Euro aus.

Mit einer "defizitären Expansionspolitik" im Jahr 1999 begründet der Distributor Micrologica seine rückläufigen Umsätze für das laufende Jahr. Trotz Neukunden und hohem Auftragseingang wird sich der Gesamtumsatz des Unternehmens unter Vorjahresniveau bewegen. Des einen Freud ist des anderen Leid: Während Intel die Erwartungen herunterschrauben musste, reibt sich der Verfolger AMD die Hände: Er wird seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr verdoppeln. (st)

www.allgeier.com

www.micrologica.de

www.motorola.com

www.unisys.com

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