Fehlende Ressourcen

Unternehmen zögern weiter bei der Umstellung auf Windows 10



Andreas Th. Fischer ist freier Journalist im Süden von München. Er verfügt über langjährige Erfahrung als Redakteur bei verschiedenen IT-Fachmedien, darunter NetworkWorld Germany, com! professional und ChannelPartner. Seine fachlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen IT-Security,  Betriebssysteme, Netzwerke, Virtualisierung, Cloud Computing und KI. Über diese Themen schreibt er auch für Smokinggun.de.
Das Support-Ende für Windows 7 zwingt viele Unternehmen endlich die Migration auf ein anderes Betriebssystem anzugehen. Daraus ergeben sich Chancen für Partner.

Vergangene Woche hat Microsoft offiziell die Versorgung von Windows 7 mit frei verfügbaren Security-Patches eingestellt. Unternehmen, die das in die Jahre gekommene Betriebssystem weiter nutzen wollen, müssen nun kostenpflichtige Pakete erwerben, um weiterhin Support für ihre Systeme vom Hersteller zu erhalten. Trotzdem gibt es weiter Widerstand gegen eine Migration. Bisher haben erst etwa 14 Prozent der von Adaptiva befragten Unternehmen bereits alle ihre Betriebssysteme auf Windows 10 aktualisiert. Bei weiteren 34 Prozent sind es nach Angaben des Anbieters von Lösungen zum Endpoint- und Security-Management maximal die Hälfte ihrer Systeme.

Das Support-Ende für Windows 7 ist da, aber trotzdem verzögert sich in vielen Unternehmen die Umstellung auf andere Betriebssysteme.
Das Support-Ende für Windows 7 ist da, aber trotzdem verzögert sich in vielen Unternehmen die Umstellung auf andere Betriebssysteme.
Foto: spacedrone808 - shutterstock.com

Aber nicht nur das. Für die noch ausstehenden Migrationen veranschlagen die von Adaptiva befragten Firmen teilweise noch erhebliche Projektlaufzeiten. So gehen nur 45 Prozent davon aus, dass sie die Umstellung innerhalb von sechs Monaten abschließen können. 29 Prozent rechnen mit sechs bis zwölf Monaten und 27 Prozent erwarten, dass die Migration all ihrer Systeme sogar mehr als ein Jahr in Anspruch nehmen wird.

Sicherheitsrisiken durch verspätete Migration

Es liege jedoch auf der Hand, "dass Unternehmen ohne eine möglichst kurzfristige Migration auf Windows 10 erhebliche Sicherheitsrisiken in Kauf nehmen müssen", kommentiert Géza Lauturner, Country Manager DACH bei Adaptiva, das Zögern. Diese Notwendigkeit werde von den Befragten auch gar nicht bezweifelt. 89 Prozent würden sie für zwingend erforderlich halten, da Microsoft keinen Support mehr bietet. 72 Prozent setzen zudem aus Sicherheitsgründen auf eine Migration.

Weiteres Thema der Studie "Windows 10 Enterprise Impact Survey" war die Frage, was Unternehmen als größte Herausforderung bei der Bereitstellung und Pflege von Windows 10 einschätzen. 65 Prozent der Befragten nennen fehlende Mitarbeiter-Ressourcen als wichtigsten Hinderungsgrund und 46 Prozent erwarten Kompatibilitätsprobleme bei ihren Anwendungen. Auch die steigendenen Kosten sind für 39 Prozent eine Ursache für die Verzögerungen. 33 Prozent nannten zudem den Schulungsaufwand für ihre Anwender sowie 32 Prozent mögliche Probleme bei der Migration ihrer Daten als Stolpersteine.

Der entscheidende Grund für die schleppende Umstellung liegt laut Lauturner jedoch in den "fehlenden Ressourcen für einen mit klassischen Systemmanagement-Tools zeitaufwändigen und komplexen Prozess". Das Unternehmen hat deswegen zusammen mit seinem Partner Proservia ein Windows-10-Accelerator-Programm aufgelegt, das Migrationen auf Windows 10 einfacher, schneller und günstiger machen soll.

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