Unternehmensfinanzierung: Banken entdecken den Mittelstand neu

12.09.2006
Studie der KfW-Bankengruppe konstatiert bessere Finanzierungsbedingungen - die Lage kleiner Betriebe bleibt aber schwierig.

Die Banken wenden sich wieder verstärkt dem Geschäft mit Unternehmenskunden zu. Das ist das zentrale Ergebnis der diesjährigen Unternehmensbefragung, die die KfW Bankengruppe in Zusammenarbeit mit 28 Fach- und Regionalverbänden der Wirtschaft durchgeführt hat.

Für 12 Prozent der befragten Unternehmen haben sich die Finanzierungsbedingungen deutlich verbessert. Das ist der höchste Wert seit der ersten gemeinsamen Studie im Jahr 2001. Auch insgesamt ist die Entwicklung positiv: Nur noch 33 Prozent der Unternehmen klagen über mehr Probleme beim Kreditzugang. Dieser Wert liegt fast 10 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

"Nicht nur für den einzelnen Unternehmer, sondern auch gesamtwirtschaftlich ist die insgesamt wieder bessere Kreditversorgung überaus erfreulich. Denn wer kein Geld von der Bank bekommt, der investiert weniger oder gar nicht, schafft weniger Wachstum und Arbeitsplätze", sagte Ingrid Matthäus-Maier, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. Für die beteiligten Verbände zeigte sich der Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hermann Franzen erfreut über die festgestellten Verbesserungen im Bereich der Unternehmensfinanzierung: "Die positive Tendenz beim Zugang zu Bankkrediten ist im wesentlichen Ausfluss der besseren konjunkturellen Situation und Anpassungsreaktionen der Unternehmen vor allem auf den Gebieten Transparenz und Offenlegung der wirtschaftlichen Informationen zum Unternehmen", erläuterte Franzen.

Nach wie vor problematisch ist aber die Finanzierungslage der kleinen Unternehmen: Sie klagen weiterhin überdurchschnittlich oft über schlechtere Finanzierungsbedingungen, erfahren häufiger Kreditablehnungen und sind auch häufiger als große von einer Verschlechterung des Ratings betroffen. Außerdem konnten sie seltener ihre Eigenkapitalquote erhöhen.

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