Social Web bei Nachwuchskräften selbstverständlich

Unternehmenskultur auf dem Prüfstand

03.09.2010
Wie klassische Firmen zu erfolgreichen Enterprise-2.0-Unternehmen werden können, sagt Gerald Lembke.

Wie können wir die Web-2.0-Technologie für unseren Erfolg nutzen? Und: Wie können wir uns zum Enterprise 2.0 entwickeln? Mit diesen Fragen befassen sich zurzeit viele Unternehmen und finden nur schwer eine Antwort. Denn bei der Entwicklung zum Web-2.0-Unternehmen steht neben der Struktur eines Unternehmens auch dessen Kultur auf dem Prüfstand.

Verfolgt man die aktuelle Diskussion, wie Unternehmen die Web-2.0-Technologie für sich nutzen können, fällt auf: Sie weist Parallelen zur Wissensmanagementdiskussion um die Jahrtausendwende auf. Geändert hat sich seitdem in den meisten Unternehmen wenig. Weder wandelte sich ihre Kultur, noch ist die Herausforderung, Wissen zu organisieren, gelöst.

Und nun kommt das Web 2.0 und die Unternehmen sollen sich zu Enterprise 2.0 entwickeln? Verständlich, dass sich manch Manager diesem Thema mit Vorbehalten nähert. Trotzdem führt in den Unternehmen kein Weg an einer Beschäftigung mit den Fragen vorbei:

- Inwieweit verändert die Web 2.0-Technologie unser Umfeld? Und:

- Inwieweit können, wollen oder müssen wir sie sogar für unseren Erfolg nutzen?

Denn bereits heute nutzen 98 Prozent der 15- bis 29-Jährigen das Social Web ganz selbstverständlich als Kontakt- und Informationsquelle - unter anderem, weil sie an diesen Mitmach-Technologien der unkontrollierte sowie herrschaftsfreie Austausch von Informationen fasziniert. Und diese jungen Männer und Frauen sind nicht nur die Kunden der Unternehmen von morgen, sie auch deren künftige Mitarbeiter - soweit sie nicht bereits auf deren Gehaltslisten stehen.

Zwei Weltbilder

Wenn es um das Thema Social Media geht, treffen zwei Weltbilder aufeinander:

- ein mechanistisch deterministisches Weltbild, vertreten durch die meisten Unternehmen, und

- ein liberal-egoistisch orientiertes Weltbild, vertreten durch die (meist) jüngeren Mitarbeiter und Kunden der Unternehmen.

Durch das Aufeinandertreffen dieser beiden Mentalbilder ist in vielen Unternehmen eine anhaltende Veränderungsdynamik entstanden.

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