Unternehmenssteuern - Teurer Standort D

15.05.2006
Nur in Japan und den USA greift der Fiskus noch stärker auf die Gewinne der Kapitalgesellschaften zu als hierzulande.

Deutschland hat in Sachen Unternehmensbesteuerung nach wie vor einen erheblichen Reformbedarf, das hat das Institut der Deutschen Wirtschaft in Köln auf Basis aktueller Zahlen festgestellt.

Nur in Japan und den USA greift der Fiskus noch stärker auf die Gewinne der Kapitalgesellschaften zu als hierzulande, heißt es. So belaufen sich in der Bundesrepublik die Körperschafts- und Gewerbesteuern insgesamt auf 38,7 Prozent des Bruttogewinns. Die schlechte Position Deutschlands sei nicht zuletzt das Ergebnis des im Zuge der EU-Osterweiterung verschärften Steuerwettbewerbs, der die Gesetzgeber in vielen Ländern gezwungen hat, die Körperschaftssteuersätze zu senken. So belief sich die durchschnittliche Tarifbelastung durch die Körperschaftssteuer in der damaligen EU 1984 auf 47 Prozent - in der heutigen EU sind es nur noch rund 25 Prozent.

Zwar hat auch der deutsche Staat die Körperschaftssteuer von 56 auf 25 Prozent mehr als halbiert. Doch noch immer müssen die Firmen in Deutschland, anders als die Konkurrenten in anderen Ländern, zusätzlich Gewerbesteuer in Höhe von durchschnittlich 16,7 Prozent abführen. Auf diesem Gebiet hat sich - mit Ausnahme der Abschaffung der Gewerbekapitalsteuer 1998 - für die Unternehmen in den vergangenen Jahren nichts zum Besseren gewendet. (mf)

Zur Startseite