UPDATE: Auch General Electric leidet im 3Q unter Finanzkrise

10.10.2008
(NEU: Details, Segmentergebnisse, Analysteneinschätzung, vorbörslicher Aktienkurs)

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FAIRFIELD (Dow Jones)--Der US-Mischkonzern General Electric Co (GE) hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres erkennbar unter der Finanzmarktkrise gelitten. Das in Fairfield im US-Bundesstaat Connecticut ansässige Unternehmen teilte am Freitag mit, aufgrund eines deutlichen Gewinnrückgangs im Financial-Services-Segment im Zeitraum zwischen Juli und September einen 22-prozentigen Ergebnisrückgang verzeichnet zu haben. Die Einnahmen stiegen dagegen um 11% an.

Das Nettoergebnis des Mischkonzerns sank auf 4,31 Mrd USD bzw 0,43 USD je Aktie nach 5,56 Mrd USD bzw 0,54 USD je Aktie im Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen stiegen hingegen auf 47,23 (42,51) Mrd USD. Analysten hatten mit einem Gewinn von 0,45 USD je Anteilsschein sowie einem Umsatz von 47,34 Mrd USD gerechnet.

Den Gewinnrückgang führt GE vor allem auf die schwache Entwicklung im Financial-Services-Segment zurück. In dieser Sparte ging der Gewinn aufgrund der Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten um ein Drittel auf 2,02 (3,02) Mrd USD zurück.

"Obwohl GE Capital nicht immun gegen das gegenwärtige Marktumfeld ist, haben wir wieder besser abgeschnitten als unsere Wettbewerber", sagte GE-CEO Jeff Immelt. "Wir haben unsere Margen verbessert und uns auf die richtigen Bereiche und Produkte fokussiert", so der Manager. GE sei in diesem Geschäftsbereich deshalb weiter auf Kurs, im Gesamtjahr die anvisierten 9 Mrd USD zu verdienen.

Die Segmente Infrastruktur und Medien haben nach Aussage von Immelt erneut Stärke bewiesen. Die 80%-Beteiligung am Film- und Fernseh-Joint-Venture mit Vivendi, NBC Universal, verbuchte bei einem 35-prozentigen Umsatzzuwachs einen 10-prozentigen Gewinnanstieg. Im Segment Energieinfrastruktur stiegen sowohl der Gewinn als auch der Umsatz um knapp ein Drittel.

Das vorgelegte Quartalsergebnis entspricht nach Angaben des Mischkonzerns unter dem Strich der Ende September nach unten korrigierten Gesamtjahresprognose. Am 25. September hatte das Unternehmen aufgrund der "beispiellosen" Schwäche und Volatilität des Finanzservicegeschäfts bekanntgegeben, für das dritte Quartal sowie das Gesamtjahr einen geringeren Gewinn zu erwarten. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen daher inzwischen mit einem Ergebnis je Aktie von 1,95 bis 2,10 USD. Zuvor hatte GE 2,20 bis 2,30 USD je Papier in Aussicht gestellt.

Immelt sagte, das Unternehmen befinde sich - obwohl das Umfeld schwierig bleibe - "auf einem guten Weg", die Ende September formulierten Zielsetzungen für das Gesamtjahr zu erreichen.

Zu jenem Zeitpunkt hatte GE ein Maßnahmenbündel angekündigt, um die Gewinnentwicklung und die Bilanzbasis zu stabilisieren. So setzte das Unternehmen das 15 Mrd USD schwere Aktienrückkaufprogramm aus und kündigte an, die Quartalsdividende bis 2009 nicht zu erhöhen. "Infolge der dramatischen Entwicklungen auf den Finanzmärkten haben wir nun einige schwierige Entscheidungen getroffen", sagte GE-CEO Jeff Immelt seinerzeit.

Zusätzlich reagierte GE Anfang Oktober mit einer Kapitalerhöhung auf den Einbruch der eigenen Aktien. Der Mischkonzern - der beinahe die Hälfte seiner Einnahmen aus der Finanztochter GE Capital generiert - litt wie andere Finanzinstitute unter den Sorgen der Investoren bezüglich den Auswirkungen der Finanzkrise. Seit Jahresbeginn verlor die GE-Aktie vor diesem Hintergrund 45% ihres Wertes.

Ein Analyst sagte, die Drittquartalsergebnisse hätten zwar leicht unter den Erwartungen gelegen, dürften aber trotzdem für "etwas Entlastung" sorgen. Der Branchenkenner sagte aber auch, dass er weiter zurückhaltend in die Zukunft der Sparte GE Capital schaue. Immerhin sei das Ergebnis des Geschäftsbereiches in Berichtszeitraum von einer geringen Steuerquote angetrieben worden.

Im vorbörslichen US-Handel an der Wall Street wird die GM-Aktie gegen 14.40 Uhr MESZ bei 18,28 USD zu 18,30 USD taxiert und damit knapp 4% im Minus.

Webseite: http://www.ge.com DJG/ncs/smh

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