UPDATE: BenQ-Insolvenzverwalter bereitet Klage gegen Siemens vor

04.07.2008
(NEU: "Süddeutsche Zeitung", Aussagen Insolvenzverwalter-Sprecherin) Von Alexander Becker DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: "Süddeutsche Zeitung", Aussagen Insolvenzverwalter-Sprecherin) Von Alexander Becker DOW JONES NEWSWIRES

BERLIN (Dow Jones)--Der Insolvenzverwalter von BenQ, Martin Prager, bereitet Zeitungsberichten zufolge eine Klage gegen die Siemens AG vor. Dabei gehe um eine dreistellige Millionensumme, berichtet die Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe) ohne nähere Angaben von Quellen. Am kommenden Mittwoch werde Prager den Gläubigerausschuss über das Vorhaben unterrichten, heißt es weiter.

Auch die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) berichtet unter Berufung auf ein Schreiben Pragers an das Amtsgericht in München, das der Zeitung vorliege, dass eine "umfangreiche Klage" in Vorbereitung sei. Prager hatte die Forderungen gegen Siemens in einem früheren Insolvenzgutachten auf rund 100 Mio EUR beziffert und erklärt, es seien im Zusammenhang mit dem Ausgliederungsvertrag an den taiwanesischen Konzern BenQ eine Reihe von Bewertungsfragen offen, so die "SZ" weiter.

Eine Sprecherin des Insolvenzverwalters sagte auf Nachfrage, dass eine Klage derzeit geprüft und entsprechend vorbereitet werde. "Wenn es soweit ist, wird aber zuerst Siemens informiert", so die Sprecherin weiter.

Siemens wollte die Berichte auf Nachfrage nicht kommentieren. "Wir haben keine Klage zugestellt bekommen und zu Spekulationen nehmen wir keine Stellung", sagte eine Sprecherin des Münchner DAX-Konzerns Dow Jones Newswires.

Die deutsche Tochter von BenQ war zuvor aus dem Verkauf der kriselnden Siemens-Handysparte im Jahr 2005 hervorgegangen. Knapp ein Jahr nach der Übernahme hatte der Mutterkonzern aus Taiwan dem Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern den Geldhahn zugedreht und es in die Insolvenz geschickt.

Webseite: http://www.siemens.com http://www.welt.de - Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 5521 40 30 industry.de@dowjones.com DJG/abe/nas

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