UPDATE: Deutsche Telekom senkt Ausblick für 2009

21.04.2009
(NEU: Weitere Details, Aktienkurs) Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES BONN (Dow Jones)--Die Wirtschaftskrise hat nun auch die Deutsche Telekom AG erreicht und zwingt den Bonner Konzern zur Senkung seiner Jahresziele. Wie der ehemalige Monopolist am Dienstag mitteilte, ist 2009 mit Rückgängen beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und auch beim freien Cash-Flow zu rechnen. Ende Februar hatte der Konzern noch Werte in etwa auf dem Niveau von 2008 vorhergesagt. Die Aktie brach nach der Mitteilung am Nachmittag um 9,4% auf 8,80 EUR ein.

(NEU: Weitere Details, Aktienkurs) Von Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES BONN (Dow Jones)--Die Wirtschaftskrise hat nun auch die Deutsche Telekom AG erreicht und zwingt den Bonner Konzern zur Senkung seiner Jahresziele. Wie der ehemalige Monopolist am Dienstag mitteilte, ist 2009 mit Rückgängen beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) und auch beim freien Cash-Flow zu rechnen. Ende Februar hatte der Konzern noch Werte in etwa auf dem Niveau von 2008 vorhergesagt. Die Aktie brach nach der Mitteilung am Nachmittag um 9,4% auf 8,80 EUR ein.

Das bereinigte EBITDA sieht der Konzern im laufenden Jahr nun um 2% bis 4% unter dem Vorjahreswert von rund 19,5 Mrd EUR, während der freie Cash-Flow 6,4 (Vorjahr: 7) Mrd EUR erreichen soll. Der alte sowie auch der neue Ausblick gelten ohne Berücksichtigung einer Vollkonsolidierung der griechischen Gesellschaft OTE.

Daneben veröffentlichte die Telekom am Dienstag auch vorläufige Eckdaten zum ersten Quartal. Vor allem in den USA, Großbritannien und Polen seien die Umsätze durch das "stark eingetrübte" konjunkturelle Umfeld beeinträchtigt worden, erklärte der Konzern. Hinzu seien in Polen und Großbritannien drastische Wechselkursveränderungen gekommen. Die Telekom hat nun verschiedene Maßnahmenpakete beschlossen, die beispielsweise eine Aussetzung von Lohn- und Gehaltssteigerungen in den USA vorsehen.

Vorstandsvorsitzender René Obermann hatte noch Ende Februar bei Vorstellung der Jahresbilanz 2008 gesagt, das Unternehmen gehe davon aus, sich auch im laufenden Jahr erfolgreich gegen die Wirtschaftskrise stemmen zu können. Am Dienstag erklärte der Konzern, die neuen Erwartungen basierten auf der Annahme, dass sich das wirtschaftliche Umfeld nicht weiter deutlich verschlechtere und die Wechselkurse auf dem aktuellen Stand blieben.

Im ersten Quartal hat der Konzern inklusive der griechischen OTE ein Umsatzplus von rund 6% auf etwa 15,9 Mrd EUR und beim bereinigten EBITDA ein Wachstum von etwa 3% auf 4,8 Mrd EUR erzielt. Die Telekom hatte im vergangenen Jahr eine Minderheitsbeteiligung an der OTE erworben und konsolidiert die Gesellschaft dank einer Vereinbarung mit Griechenland seit dem 1. Februar 2009 voll.

Ohne Einbeziehung von OTE lag der Umsatz im ersten Quartal bei 15 Mrd EUR, während sich das bereinigte EBITDA um 5% auf 4,5 Mrd EUR reduzierte. Der freie Cash-Flow erreichte in der Periode ebenfalls ohne OTE zwischen 0,2 Mrd und 0,3 Mrd EUR, nach 1,6 Mrd EUR im Vorjahr. Hier hätten sich höhere Auszahlungen für Investitionen, die "Abweichung" beim bereinigten EBITDA sowie gestiegene Auszahlungen für Personalmaßnahmen ausgewirkt.

Die Entwicklung in Deutschland habe sowohl im Festnetz als auch im Mobilfunk leicht über der Erwartung des Konzerns gelegen, hieß es weiter. Daneben habe die Geschäftskundensparte T-Systems ihren Ergebnisbeitrag gesteigert.

Den Kurssturz der Telekom-Aktie an der Börse kommentierte Theo Kitz, Analyst bei Merck Finck & Co (MeFiCo) mit den Worten, die Gewinnwarnung sei zwar "nicht schön", die Kursreaktion allerdings übertrieben. So interpretierte der Markt die Prognose fehl: "Der angekündigte EBITDA-Rückgang von 2% bis 4% schließt den Beitrag der übernommenen OTE aus. Mit OTE dürfte das EBITDA nicht schrumpfen", vermutete Kitz in einer ersten Einschätzung.

Webseite: www.telekom.com - Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107, philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/jhe Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de

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