UPDATE: Drägerwerk wächst im zweiten Quartal profitabel

05.08.2010
(NEU: Details, Markteinschätzung)

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Von Nico Schmidt DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Medizin- und Sicherheitstechnikhersteller Drägerwerk ist im zweiten Quartal deutlich gewachsen. Sämtliche wichtigen Finanzkennzahlen des TecDAX-Konzerns legten zwischen April und Juni zu, wobei die Gewinne deutlich überproportional stiegen. Die im Juni angehobene Prognose bestätigten die Lübecker am Donnerstag.

Dank der starken Entwicklung in der Medizintechniksparte und des Amerika-Geschäfts stiegen die Auftragseingänge im zweiten Quartal um 17,5% auf 560,7 Mio EUR. Auch in der Sicherheitstechnik, die zum Jahresauftakt noch etwas hinterhergehinkt war, zog die Nachfrage spürbar an. Der Oderbestand wuchs per Ende Juni auf 496,5 (Vorjahr: 439,5) Mio EUR an.

Die Einnahmen legten auf 550,8 (468,7) Mio EUR zu. Vor Zinsen und Steuern verdiente Drägerwerk 65,8 (8,6) Mio EUR und netto verblieben 30 Mio EUR, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von knapp 0,4 Mio EUR angefallen war.

Auf Halbjahressicht übertrafen die Lübecker aufgrund des guten zweiten Quartals erstmals ihr mittelfristiges Margenziel (EBIT) von 10% leicht. Vorstandsvorsitzender Stefan Dräger sprach von einer "starken Leistung": "Unserem mittelfristigen Ertragsziel kommen wir damit deutlich näher als in den vergangenen drei Jahren".

Gründe für den deutlichen Gewinnzuwachs waren neben höheren Einnahmen ein vorteilhafter Produktmix mit einem hohen Anteil des margenstärkeren Gerätegeschäfts sowie positive Währungseffekte und Einsparungen. Das zur Bewältigung der Krise aufgelegte Turnaround-Programm wirkte sich gleich doppelt positiv aus: Zum einen lagen in der ersten Jahreshälfte die Einsparungen von 38 Mio EUR deutlich über dem Vorjahr (14,1 Mio EUR), zum anderen fielen quasi keine Kosten mehr an.

Mit den vorgelegten Zahlen schnitt der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern deutlich besser ab als erwartet: Analysten hatten einen Umsatz von 504 Mio EUR, einen operativen Gewinn von 51 Mio EUR und ein Nettoergebnis von 26 Mio EUR erwartet. "Die Erwartungshaltung war hoch, das Unternehmen hat geliefert", urteilte ein Händler. Überrascht habe vor allem die starke Margenentwicklung. Die Drägerwerk-Aktie reagiert im vorbörslichen Handel mit einem Plus von 2% auf die Veröffentlichung der Zwischenbilanz.

Die im Juni überraschend angehobene Prognose bestätigten die Lübecker. Für 2010 rechnet Drägerwerk mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer Marge von Zinsen und Steuern von 7% bis 8%. Zuvor war ein Einnahmenplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich und eine Rendite von 5% bis 6% anvisiert worden.

Der Ausblick werde bekräftigt, auch wenn davon auszugehen sei, dass der Rückenwind im zweiten Halbjahr etwas nachlasse, erklärte Stefan Dräger. Seine Hoffnungen setzt der Manager auch im weiteren Jahresverlauf nicht zuletzt auf das Sparprogramm. Im Gesamtjahr 2010 rechnet der TecDAX-Konzern mit einen Nettoeffekt von etwa 80 Mio EUR. Die volle Wirkung - ein jährlicher Ergebniseffekt von 100 Mio EUR - soll das Maßnahmenpaket 2011 entfalten.

Webseite: www.draeger.com -Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 114, nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs/rio

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