UPDATE: EADS zeigt sich operativ besser als im Markt erwartet

10.05.2007
(NEU: Details aus dem Quartalsbericht, Marktstimmen, Aktienkurs)

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Von Kirsten Bienk

Dow Jones Newswires

AMSTERDAM (Dow Jones)--Die EADS NV, Amsterdam, hat das 1. Quartal besser abgeschlossen als im Markt erwartet. Zwar rutschte das Ergebnis je Aktie mit minus 0,01 EUR in die Verlustzone. Die von Dow Jones Newswires im Vorfeld befragten Analysten hatten aber Schlimmeres befürchtet und minus 0,45 EUR prognostiziert.

EADS sei im 1. Quartal operativ einfach besser als gedacht, erklärt HVB-Analyst Stefan Halter diese Diskrepanz. Im Endeffekt habe sich aber an der Situation des Unternehmens erwartungsgemäß nichts geändert. Dies zeige sich an der Bekräftigung der Prognose für das laufende Jahr. Die Aktie reagierte positiv auf die Zahlen und eröffnete in Franfurt mit einem Plus von 1,6% auf 23,80 EUR.

Auch Analyst Harald Liberge-Dondoux von CM-CIC bezeichnet das Ergebnis als "deutlich" besser als erwartet. Der gegenüber den Konsensschätzungen geringere EBIT-Rückgang könne allerdings aus einer Verteilung der Restrukturierungsbelastungen auf das Gesamtjahr an Stelle einer kompletten Ausweisung im 1. Quartal resultieren, sagte er. EADS hatte ein EBIT von 89 (791) Mio EUR genannt, die Analysten waren im Konsens auf minus 245 Mio EUR gekommen.

Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen Dritter liegt bei minus 10 (plus 522) Mio EUR. Hier hatten die Analysten minus 273 Mio EUR prognostiziert. Als Umsatz nannte der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern 8,984 (9,083) Mrd EUR. Die Banken waren hatten mit 8,913 Mrd EUR gekommen.

EADS begründete den Ergebnisrückgang vor allem mit den bereits angekündgten Rückstellungen für das Airbus-Restrukturierungsprogramm "Power8" von 688 Mio EUR und Kosten für die A380. Außerdem beinhaltete das EBIT des 1. Quartals 2006 hohe Einmaleffekte. Der gegenüber Vorjahr stabile Umsatz resultiert aus den hohen Auslieferungen des Unternehmens, hieß es weiter. So habe Airbus 115 Maschinen übergeben. Negativ hätten sich ein geringerer Umsatz im A400M-Programm und der Einfluss des USD ausgewirkt.

Der Rückgang des Free Cashflows einschließlich Kundenfinanzierungen auf minus 815 Mio EUR nach zuvor plus 363 Mio EUR spiegele vor allem die unvorteilhafte Entwicklung des Working Capital bei Airbus nieder, hieß es weiter. In allen Geschäftsbereichen seien die Vorräte angestiegen und Zahlungen aus Verbindlichkeiten für Lieferungen und Leistungen seien höher als im Vorjahr ausgefallen. Außerdem habe der Rückgang des Free Cashflow seinen Grund in geringeren Effekten aus der Veräußerung von Kundenfinanzierungen bei Airbus.

Power8 sei absolut notwendig, um die Herausforderungen der nächsten Jahre zu bewältigen, sagten die beiden EADS-CEOs Tom Enders und Louis Gallois. Die Umsetzung dieses Programms mache Fortschritte. Die geplanten Kostensenkungen würden nach Standorten aufgeschlüsselt und die Gespräche mit den Sozialpartnern fortgesetzt. Solide Ergebnisse erzielten den weiteren Angaben zufolge die anderen Sparten des Konzerns.

Wie im Markt erwartet, bekräftigte der Vorstand seinen Ausblick für das Gesamtjahr. Dies hatte er bereits in der abgelaufenen Woche gegenüber der Hauptversammlung in Amsterdam getan. Danach wird weiterhin mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich und einem auf Vorjahresniveau liegendem EBIT sowie einem negativen freien Cash-Flow gerechnet. Grundlage dieser Annahme ist ein Wechselkurs von 1,30 USD/EUR.

Für Airbus prognostiziert der Vorstand 440 bis 450 Flugzeug-Auslieferungen. Das EBIT soll hier aber noch einmal im negativen Bereich liegen, bedingt durch Aufwendungen für Restrukturierungen im Zuge von "Power8", Kosten für den Start des A350XWB-Programms sowie höhere Aufwendungen für Forschung & Entwicklung. Außerdem wirkt sich der schwächere US-Dollar negativ aus.

Für die anderen Sparten zeigte sich der Vorstand optimistischer. Das Hubschrauber-, Verteidigungs- und Raumfahrtgeschäft soll einen Gesamtbetrag zum EBIT 2007 von rund 1 Mrd EUR liefern.

Webseite: http://www.eads.com

-Von Kirsten Bienk, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3116,

kirsten.bienk@dowjones.com

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