UPDATE: Eurokrise lastet auf deutschem Maschinen- und Anlagenbau

03.05.2012
(NEU: Kommentar von VDMA-Analyst Wortmann, Hintergrund)

(NEU: Kommentar von VDMA-Analyst Wortmann, Hintergrund)

FRANKFURT (Dow Jones)--Die für Deutschland sehr wichtige Branche der Maschinen- und Anlagenbauer leidet unter der Schuldenkrise in den südeuropäischen Ländern. Der Auftragseingang dieser mittelständisch geprägten Branche schrumpfte im März weiter. Der Auftragseingang lag um real 4 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Das Inlandsgeschäft sank um 9 Prozent, das Auslandsgeschäft um 2 Prozent, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mitteilte. Dabei fielen die Orders aus dem Euroraum um 17 Prozent, was die Tiefe der Krise vor allem im Süden des gemeinsamen Währungsraums illustrierte.

In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Januar bis März ergab sich insgesamt ein Minus von real 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Inlandsaufträge lagen mit 10 Prozent im Minus. Bei den Auslandsaufträgen gab es ein Minus von 8 Prozent.

VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers sagte: "Ein Blick auf den Kurvenverlauf bestätigt das schon in den Vormonaten zu beobachtende Bild der Stabilisierung. Vorsicht ist gleichwohl weiter angebracht. Die wesentlichen Impulse kommen von den nicht-europäischen Kunden."

VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann sagte zu Dow Jones Newswires, es sei unmöglich vorherzusagen, wann der Trend drehe und auf Jahressicht wieder stagnierende oder steigende Aufträge zu verzeichnen seien. Einige negative Monaten könnten aber durchaus noch bevorstehen.

Der Verband, der rund 3.000 Unternehmen, vor allem aus dem Mittelstand, repräsentiert, hatte vor einiger Zeit seine Produktionserwartungen für dieses Jahr zurückgeschraubt: Wegen des schwächeren Wachstums insbesondere in den Schwellenländern, aber auch in der Eurozone, erwartet der Verband nun eine Stagnation, nachdem zunächst ein Wachstum von 4 Prozent in Aussicht gestellt worden war.

DJG/apo/sgs

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