UPDATE: FMC übernimmt US-Unternehmen für maximal 190 Mio USD

29.11.2007
(NEU: Analysteneinschätzungen, weitere Details, Aktienkurs) Von Heide Oberhauser-Aslan und Florian Faust Dow Jones Newswires

(NEU: Analysteneinschätzungen, weitere Details, Aktienkurs) Von Heide Oberhauser-Aslan und Florian Faust Dow Jones Newswires

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Fresenius Medical Care AG & Co KGaA (FMC), Bad Homburg, übernimmt das US-Unternehmen Renal Solutions Inc (RSI). Wie der Dialysedienstleister am Donnerstag mitteilte, umfasst die Vereinbarung Zahlungen von insgesamt bis zu 190 Mio USD. Davon werden 100 Mio USD beim Kaufabschluss fällig, weitere 60 Mio USD nach einem Jahr sowie Meilensteinzahlungen von bis zu 30 Mio USD verteilt über die nächsten drei Jahre. Die Verbindlichkeiten von RSI zum Zeitpunkt des Kaufabschlusses bezifferte FMC mit 10 Mio USD.

In Zusammenhang mit der Akquisition rechnet Fresenius Medical Care mit einer Steigerung der jährlichen Forschungs- und Entwicklungsausgaben ab 2008 um 10 Mio USD. "Unsere mittelfristigen Finanzziele für 2007 bis 2010 bleiben unverändert", sagte der FMC-Vorstandsvorsitzende Ben Lipps.

Mit der Akquisition von RSI erwerbe FMC eine wesentliche Technologie für den Ausbau der Heim-Hämodialyse. Darüber hinaus biete diese Technologie eine Grundlage für die Entwicklung einer tragbaren künstlichen Niere, so die Gesellschaft in ihrer Mitteilung.

FMC bezifferte das Marktvolumen für Heimdialyse (Bauchfelldialyse und Heim-Hämodialyse) auf rund 2 Mrd USD. Dies entspreche etwa 11% des weltweiten Dialysemarkts. Der Markt für Heimdialyse habe das Potenzial, in den nächsten zehn Jahren auf 4 Mrd USD zu wachsen, erklärte das Unternehmen. Der FMC-Marktanteil beträgt in diesem Marktsegment derzeit etwa 30%.

Die SORB-Technologie des Hämodialysesystems Allient Sorbent von RSI ermögliche eine Aufbereitung von Leitungswasser für die Dialyse. Außerdem könne die Dialyseflüssigkeit wiederverwendet werden. Der SORB-Filter sei bereits sechs Millionen Mal verkauft worden. RSI halte auf dem Gebiet der SORB-Technologie Schlüsselpatente und weltweite geistige Eigentumsrechte.

Analysten der LBBW erklärten in einer ersten Einschätzung, der Kauf sei, auch wenn es sich nur um eine kleinere Übernahme handele, ein geeigneter strategischer Schritt, sich im Wachstumsmarkt der Heim-Hämodialyse zu stärken. Die LBBW empfiehlt die Aktie weiter mit "kaufen".

Nach Ansicht der Analysten von Merck Finck & Co ist der Übernahmepreis auf den ersten Blick recht hoch. Die Technologie sollte jedoch FMC einen ergänzenden Vorteil in der Entwicklung von innovativen Produkten auf dem Felde der Hämodialyse geben, urteilen sie. Die Akquisition sollte FMC ihrer Ansicht nach leicht aus dem starken Free cash flow finanzieren können. Auch MeFiCo empfiehlt das FMC-Papier weiter mit kaufen.

Der Aktienkurs reagierte kaum auf die Nachricht. Das Papier notierte leicht schwächer als der DAX. Der Titel lag um 10.15 Uhr mit 0,2% im Plus bei 38,13 EUR während der DAX um 0,6% stärker notierte.

Webseite: http://www.fmc-ag.de -Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29 725 113, heide.oberhauser@dowjones.com DJG/hoa/nas

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