UPDATE: Fresenius bekräftigt Jahresprognose

30.04.2008

(NEU: Weitere Details, Analystenstimmen, Aktienkurs)

Von Heide Oberhauser-Aslan

DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Fresenius SE hat ihre Jahresprognose nach einer guten Geschäftsentwicklung im ersten Quartal bestätigt. Für 2008 rechne der Gesundheitskonzern weiterhin währungsbereinigt mit einem Anstieg des Konzernumsatzes um 8% bis 10%, bekräftigte der Konzern am Mittwoch. Der Jahresüberschuss soll dabei währungsbereinigt um 10% bis 15% zulegen. Der im MDAX notierte Bad Homburger Konzern erwartet, dass alle Unternehmensbereiche zum geplanten Wachstum beitragen.

Im Jahr 2007 hatte Fresenius den Umsatz währungsbereinigt um 10% gesteigert. Zu Ist-Kursen war ein Erlösplus um 5% auf 11,4 Mrd EUR erzielt worden. Der Jahresüberschuss hatte im gleichen Zeitraum währungsbereinigt um 28% zugelegt. Zu Ist-Kursen war er um 24% auf 410 Mio EUR geklettert.

Im ersten Quartal konnte der Gesundheitskonzern den Umsatz noch im 1% auf 2,8 Mrd EUR verbessern und traf damit die Analystenschätzungen. Negativ hätten sich Währungsumrechnungseffekte im Umsatz niedergeschlagen, erläuterte Fresenius. Sie hätten die Erlöse im Quartal um 7% belastet, hieß es. Den weiteren Angaben zufolge war dies im wesentlichen auf die Abschwächung des US-Dollars gegenüber dem Euro zurückzuführen. Sie habe im Quartalsdurchschnitt 14% betragen. Negative Währungseinflüsse schmälerten auch das EBIT im Quartal. Es fiel mit 377 Mio EUR um 1% gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres zurück. Analysten hatten noch mit einem Anstieg um 2% gerechnet. Währungsbereinigt wäre das Konzern-EBIT noch um 7% gestiegen, erläuterte das Unternehmen. Die EBIT-Marge fiel im Quartal auf 13,5% zurück, nach 13,7% im entsprechenden Vorjahresquartal. Nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter stieg der Konzerngewinn um 8% auf 100 Mio EUR. Er lag damit im Rahmen der Prognosen die auf 102 Mio EUR gelautet hatten. Währungsbereinigt hätte der Anstieg 13% betragen, hieß es.

Der mit 60% Anteil am Konzernumsatz größte Geschäftsbereich Fresenius Medical Care steigerte den Umsatz um 8% auf 2,51 Mrd USD im Quartal. Da Fresenius in Euro bilanziert FMC jedoch in US-Dollar, machen sich Translationseffekte bei der Muttergesellschaft negativ bemerkbar. So schlug der Umsatz der Dialysetocher bei der Muttergesellschaft mit einem Minus von 5% auf 1,676 Mrd EUR zu Buche.

Das EBIT der Dialysetocher legte um 7% auf 389 Mio USD zu, der Jahresüberschuss kletterte um 16% auf 186 Mio USD. Der Spezialist für Infusionstherapien und klinische Ernährung Fresenius Kabi verbesserte den Umsatz im Quartal um 13% auf 545 Mio EUR. In Europa (ohne Deutschland) seinen die Erlöse organisch um 6% gestiegen, in Deutschland um 1%, hieß es. In der Region Asien-Pazifik habe das organische Umsatzwachstum bei 28% gelegen.

Das EBIT der Sparte kletterte um 13% auf 87 Mio EUR. Der Quartalsüberschuss erhöhte sich um 10% auf 46 Mio EUR. Seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Geschäftsbereich. Der Umsatz soll währungsbereinigt um 12% bis 15% steigen und die EBIT-Marge soll rund 16,5% betragen.

Die Sparte Fresenius Helios, einer der größten deutschen privaten Krankenhausbetreiber, steigerte den Umsatz im Quartal um 16% auf 509 Mio EUR. Das EBIT verbesserte sich dank der sehr guten Entwicklung in den etablierten Kliniken um 19% auf 38 Mio EUR. Der Quartalsgewinn legte um 36% auf 15 Mio EUR zu. Für das Gesamtjahr rechnet die Sparte weiter mit einem Umsatz von mehr al 2,05 Mrd EUR. Das EBIT soll auf 160 Mio bis 170 Mio EUR steigen.

Analysten sprachen in ersten Einschätzungen von robusten Zahlen. Als "wie gewohnt solide", bezeichnete ein Analyst den Quartalsausweis. Dass bei Fresenius das EBIT hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei, liege vermutlich an Währungseffekten, meinte er.

Wichtiger sei aber, dass das Unternehmen seinen Ausblick bestätigt habe. Der "Trigger" für die Kurse sei ihr Ruf als defensive Unternehmen. Damit sollten sie solange in der Gunst der Investoren stehen wie sie ihre Vorgaben erfüllten, so der Analyst.

Umsatz und Jahresüberschuss seien im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, erklärte Analystin Silke Stegemann von der LBBW. Das operative Ergebnis habe die Prognose dagegen nicht erreicht. Belastend habe sich im Quartal der Einfluss von Wechselkursveränderungen (Translationseffekt) ausgewirkt.

Die Analystin hob des Weiteren die erfolgreiche Entwicklung in der Region Asien/Pazifik hervor. Auch die Sparte Helios habe mit der Performance ihrer Bestandskliniken überzeugen können, urteilte sie. Postiv sei die Bestätigung der Prognosen sowohl für den Konzern als auch die Sparten zu werten.

Die Fresenius-Aktie gab dennoch nach und lag um 10:20 Uhr bei 53,40 EUR und damit mit 0,6% im Minus während der MDAX mit 0,2% im Plus lag.

Webseite: http://www.fresenius.de -Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29 725 113, heide.oberhauser@dowjones.com DJG/hoa/mim

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