UPDATE: Gewinnwarnung von Phoenix Solar drückt Solaraktien

25.06.2009
(NEU: Aussagen Phoenix-Sprecherin, Hintergrund, Aussagen Solon, Aktienkurse)

(NEU: Aussagen Phoenix-Sprecherin, Hintergrund, Aussagen Solon, Aktienkurse)

Von Martin Rapp

DOW JONES NEWSWIRES

SULZEMOOS (Dow Jones)--Die Phoenix Solar AG hat ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr zurückgenommen. Zur Begründung verwies das im TecDAX notierte Unternehmen auf die anhaltende Schwäche des Solarmarktes. Der Aktienkurs brach daraufhin ein und zog andere Werte des Sektors mit sich.

Momentan sei nicht mehr davon auszugehen, dass das Ziel eines Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 31 Mio EUR im Gesamtjahr erreicht werden könne, teilte Phoenix Solar am Donnerstag mit. Es werde für 2009 aber mit einem positiven EBIT gerechnet.

Das Solarunternehmen aus Sulzemoos begründete die Prognosesenkung mit dem anhaltenden Preisverfall insbesondere bei Solarmodulen. Dadurch sei es zu Druck auf die Gewinnspannen, Kaufzurückhaltung der Kunden und zu einem erhöhten Abwertungsbedarf des aktuellen Lagerbestands gekommen.

Bislang sei man davon ausgegangen, dass der Preisverfall seinen Tiefpunkt erreicht habe und sich somit die Ertragssituation wieder verbessern würde. Diese Erwartungen hätten sich jedoch nicht bestätigt, hieß es von dem Unternehmen.

"Der Preis von Solarmodulen fällt und fällt und fällt", beschrieb eine Sprecherin von Phoenix die aktuelle Situation. Die Kunden warteten angesichts der Preisentwicklung ab. Dadurch blieben viele bereits eingekaufte Komponenten in den Lagern und würden täglich weniger wert.

Ende Mai hatte der Vorstandsvorsitzende Andreas Hänel auf der Branchenmesse "Intersolar" gesagt, er gehe für das zweite Quartal von voraussichtlich geringeren Abschreibungen als im ersten Vierteljahr aus. Damals waren 2,2 Mio EUR an Wertberichtigungen angefallen.

Eine detaillierte EBIT-Prognose will Phoenix Solar nun erst geben, wenn sich die derzeitige Preisentwicklung nachhaltig beruhigt hat und somit eine genauere Einschätzung der Ertragsentwicklung möglich wird. Die Sprecherin begründete den Verzicht auf Nennung einer konkreten Zielmarke mit der Unsicherheit der weiteren Entwicklung. "Wir möchten nicht in vier bis sechs Wochen die Zahlen wieder korrigieren müssen", erklärte sie. Die Umsatzprognose von rund 520 Mio EUR im Jahr 2009 bekräftigte das Unternehmen jedoch.

Im vergangenen Jahr hatte Phoenix 402 Mio EUR umgesetzt. Das EBIT lag 2008 bei 33,8 Mio EUR, das Jahresergebnis bei 23,7 Mio EUR. Das Unternehmen bezeichnet sich als Photovoltaik-Systemhaus und ist mit der Planung, Entwicklung und dem Bau von Großanlagen und als Großhändler von Solarstrom-Komponenten tätig.

An der Börse brach der Aktienkurs nach der Gewinnwarnung ein. Zum Handelsschluss auf Xetra verlieren Phoenix-Papiere 14,3% auf 34,45 EUR.

Während Phoenix selbst keine Komponenten herstellt, fertigt die Solon SE eigene Solarmodule, verbaut diese aber auch im eigenen Projektgeschäft. Eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte die Einschätzungen von Phoenix. Die Nachfrage sei nach wie vor beeinträchtigt, speziell das Projektgeschäft leide weiterhin. "Wir spüren großen Druck auf die Preise bei Modulen und Systemen", sagte sie.

Solon hat für das Gesamtjahr bis jetzt keine konkrete Prognose gegeben. Im ersten Quartal war der Umsatz auf ein Viertel des Vorjahreswertes eingebrochen. Bei Erlösen von 38,3 Mio EUR stand ein Verlust von 19,2 Mio EUR zu Buche. Die Aktien verlieren im Sog von Phoenix am Donnerstag bis zum Handelsschluss auf Xetra 2,22% auf 8,82 EUR.

Auch die anderen Werte des Sektors geben teilweise deutlich nach: Centrotherm verlieren 4,2% auf 31,07 EUR, Q-Cells geben 4,5% ab auf 14,23 EUR und Solarworld verbilligen sich um 2,3% auf 17,51 EUR.

Webseite: http://www.phoenixsolar.de -Von Martin Rapp, Dow Jones Newswires; +49 (0) 69 29725 104; martin.rapp@dowjones.com DJG/mmr/ Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite