UPDATE: Industrieverbände besorgt über hohen Euro-Kurs

06.03.2008
(NEU: Stellungnahmen von BGA, VDMA, BDI, Siemens)

(NEU: Stellungnahmen von BGA, VDMA, BDI, Siemens)

BRÜSSEL (Dow Jones)--Sowohl deutsche als auch europäische Industrieverbände haben sich besorgt über den anhaltenden Anstieg des Euro-Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar gezeigt. "Wir haben damals gesagt, dass ein Kurs von 1,40 USD schmerzhaft ist. Ein Eurokurs über 1,50 USD ist allerdings alarmierend", sagte am Donnerstag der Präsident des europäischen Wirtschaftsverbandes BusinessEurope, Ernest-Antoine Sallière.

Ein schwacher Dollar habe lediglich den Vorteil, dass Rohstoffe wie Öl und Gas, die in Dollar denominiert würden, sich nicht so stark verteuerten. Am Donnerstag erreichte der Euro zwischenzeitlich ein neues Allzeithoch von 1,5379 USD.

Andre Schwarz, Sprecher des Bundesverband des deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), bezeichnete einen Euro-Kurs zwischen 1,50 und 1,60 USD als "unbequem". Er machte darauf aufmerksam, dass auch die Geschwindigkeit und das Ausmaß der Wechselkursschwankungen für Exporteure entscheidend seien.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) wies darauf hin, dass vor allem diejenigen Unternehmen vom schwachen Dollar-Kurs betroffen seien, die Konkurrenten aus den USA hätten. Allerdings werden nur 15% der Verträge in Dollar ausgewiesen, so dass der Dollar-Kurs erst allmählich zum Problem werde, sagte die VDMA-Sprecherin Anke Uhlig.

Beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sind die Analysten der Meinung, dass bislang - dank der gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen - der Euro-Anstieg toleriert werden konnte. Allerdings würden sie langsam an ihre Grenzen stoßen: "Es lässt sich für die deutsche Industrie schwer einheitlich formulieren, aber bei immer mehr Unternehmen drückt das auf die Umsätze und Margen", sagt Matthias Krämer vom BDI.

Auch Siemens-Chef Peter Löscher räumte jüngst ein, dass der Euro ein unbequemes Niveau für sein Unternehmen erreicht habe. "Das ist nicht leicht", hatte der Vorstandsvorsitzender des Konzerns am Mittwoch auf einem Kolloquium in München gesagt.

DJG/DJN/phf/kth/hab

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