UPDATE: Jenoptik im 1Q mit stagnierendem operativen Ergebnis

15.05.2007
(NEU: Aussagen designierter CFO, Analysteneinschätzung, Aktienkurs)

(NEU: Aussagen designierter CFO, Analysteneinschätzung, Aktienkurs)

Von Florian Faust und Alexander Becker

Dow Jones Newswires

JENA (Dow Jones)--Die Jenoptik AG hat im ersten Quartal 2007 beim Umsatz die Analystenerwartungen übertroffen. Dabei profitierte das TecDAX-Unternehmen ebenso von organischem Wachstum wie von dem Zukauf Etamic. Auf der Ertragsseite wirkte sich der französische Zukauf dagegen belastend aus. Wie erwartet stagnierte das operative Ergebnis. Die Jenoptik-Aktie notierte am Dienstagmittag in einem leichteren Gesamtmarkt 0,4% im Plus bei 8,05 EUR.

Während der Umsatz um 18,1% auf 128,8 Mio EUR kletterte und damit deutlich über dem Analystenkonsens von 122,5 Mio EUR lag, lag das EBIT mit 9,0 Mio EUR wie erwartet auf Vorjahresniveau. Die EBIT-Marge verschlechterte sich entsprechend auf 7,0% (8,2%). Im Vorjahr hatte ein Einmalertrag aus dem Immobilienbereich von rund 1,5 Mio EUR das EBIT der sonstigen Bereiche geprägt.

Die im Vergleich zum Vorjahr geringere EBIT-Marge sei vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen, sagte der designierte Finanzvorstand Frank Einhellinger im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Zum einen sei da die Integration des französischen Zukaufs Etamic. Dieser addiere zwar Umsätze, leiste aber noch keinen EBIT-Beitrag und verwässere daher die EBIT-Marge, so Einhellinger. Einhellinger übernimmt zum 1. Juli den Posten des Finanzvorstands. Derzeit ist er als Leiter Finanzen/Controlling für die Bereiche Finanzen/Treasury, Steuern, Controlling und das Rechnungswesen im Unternehmen zuständig.

Im Berichtszeitraum lag das organische Umsatzwachstum im Konzern bei rund 10%. Der Umsatzbeitrag der Etamic rangierte bei rund 7 Mio EUR. Insgesamt generierte das Unternehmen knapp 60% oder absolut 77,2 Mio EUR der Erlöse im Ausland. Wachstumsmotor blieb die Sparte Laser & Optik.

Im Gesamtjahr 2007 werde Etamic etwa 25 Mio EUR zum Konzernumsatz bei Jenoptik beitragen. Auch die Integration des neuen Geschäfts in den bestehenden Messtechnik-Bereich werde das ganze Jahr 2007 in Anspruch nehmen. Etamic sei aber "nur zum Teil" für die schwächere Marge verantwortlich.

So würden auch die Bemühungen des Unternehmens, das Geschäft mit Verkehrssicherheitstechnik zu internationalisieren, die Ertragslage belasten. So baue Jenoptik etwa derzeit in den USA ein Service-Providing-Geschäft auf. Hier verfolgt Jenoptik ein neues Geschäftsmodell, bei dem die Anlagen nicht nur installiert, sondern auch betrieben werden. Die dort erzielten Aufträge seien zunächst mit gewissen Anlaufkosten verbunden, bis sie sich später positiv auf die Ergebnisse auswirkten, so Einhellinger.

Nach Einschätzung von Analysten sind sie Quartalszahlen von Jenoptik wenig spektakulär ausgefallen. Der Umsatz habe sich etwas besser als prognostiziert entwickelt, dafür habe die Ergebnisseite die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Insgesamt sei die Qualität der Zahlen nicht vollkommen überzeugend, das dürfte aber in der Hauptsache auf die Integration von Etamic zurückzuführen sein und sollte daher nicht überbewertet werden.

Auch das Finanzergebnis habe sich schwächer als im Vorjahr entwickelt. Positiv hebt der Analyst allerdings den Auftragseingang hervor, der sich besser als erwartet entwickelt habe.

Auf Grund der guten Konjunktur sowie neuer Produkte und Technologien erhöhte sich der Auftragseingang laut Jenoptik auf 140,9 (117,4) Mio EUR. Der Auftragsbestand legte zum Stichtag leicht auf 448,6 (444,7) Mio EUR zu. Nicht im ausgewiesenen Auftragseingang und -bestand enthalten sind Neuaufträge der Verkehrssicherheitstechnik aus Nordamerika im Bereich des Service-Providing.

Das Nachsteuerergebnis ermäßigte sich auf 2,7 (5,3) Mio EUR und damit stärker als angenommen. Analysten hatten einen Gewinn von 3,0 Mio EUR prognostiziert. Das Unternehmen begründete den Ergebniseinbruch mit einem schlechteren Zinsergebnis.

Der im TecDAX gelistete Konzern kündigte zugleich an, dass sich dieser Trend bis zum vierten Quartal 2007 fortsetzen werde. In den ersten Monaten des vergangenen Jahres waren Zinserträge im Zusammenhang mit dem Verkaufsprozess von M+W Zander enthalten gewesen.

Für das Gesamtjahr bekräftigte die Gesellschaft ihre Prognose: So rechnet Jenoptik unverändert mit Umsatzerlösen zwischen 510 Mio und 535 Mio EUR. Beim Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit sieht der Konzern die EBIT-Marge weiterhin zwischen 7,5% bis 8%. Allerdings werde das Zinsergebnis das Geschäftsjahr 2007 bis zur endgültigen Ablösung der festverzinslichen Anleihe negativ belasten.

Webseite: http://www.jenoptik.de

Von Florian Faust und Alexander Becker, Dow Jones Newswires,

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