UPDATE: Koenig & Bauer sucht nach weiterem Standbein

13.11.2009
(NEU: Weitere Ausagen Hansen zum Thema Branchenfusion)

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Von Nico Schmidt

DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer will sich ein weiteres Standbein neben der krisengebeutelten Branche aufbauen. Obwohl Vorstandsvorsitzender Helge Hansen diesen Weg am Freitag als bessere Alternative im Vergleich zu einer Branchenfusion beurteilte, zeigte sich der Manager zumindest grundsätzlich offen für Gespräche.

"Wir sind offen für jeden Vorschlag, der (...) Vorteile bringt", sagte der Manager. Entscheidend seien die Interessen der Gesellschaft und der Aktionäre. Aktuell sei Koenig & Bauer allerdings weiter auf eine Stand-Alone-Lösung eingestellt, und werde Gespräche nicht von sich aus anstoßen.

Wichtig sei in der jetzigen schwierigen Phase, "vor der eigenen Haustür zu kehren", sagte der Vorstandsvorsitzende mit Blick auf das laufende Restrukturierungsprogramm. Zudem will der SDAX-Konzern das Geschäft breiter aufstellen: "Ohne das Kerngeschäft Drucktechnik zu vernachlässigen, beabsichtigen wir, uns in absehbarer Zeit in einem neuen Geschäftsfeld mit guten Wachstums-, Ertrags- und Beschäftigungsperspektiven zu engagieren", erklärte Hansen.

"Wir sehen im Aufbau einer weiteren Geschäftssäule die bessere Alternative gegenüber einer Branchenfusion in einem schrumpfenden Markt", sagte der Manager mit Blick auf die gescheiterte Fusion der Wettbewerber manroland und Heidelberger Druck.

Anfang Oktober waren die Verhandlungen gescheitert. Zu riskant soll den manroland-Eigentümern die Lage beim Marktführer aus Heidelberg erschienen sein, der seit anderthalb Jahren tiefrote Zahlen schreibt. Der Druckmaschinenhersteller gehört zu zwei Dritteln einer Beteiligungs-Tochter der Allianz SE, der Rest des Unternehmens liegt noch in Händen des Nutzfahrzeug- und Motorenbauers MAN SE.

Problematisch wäre eine Fusion nach Aussage des Managers nicht nur aufgrund der massiven bestehenden Überkapazitäten im Offset-Bereich, sondern auch aufgrund drohender "teurer Reibungsverluste".

"Die (...) gescheiterte Branchenfusion hat uns darin bestärkt, die erforderliche Konsolidierung in unserem traditionellen Geschäftsfeld aus eigener Kraft zu bewältigen", erklärte Hansen. Als mögliche Expansionsbereiche nannte der Manager die Vepackungstechnik und den Digitaldruck, die Wasseraufbereitung sowie die thermische Solartechnik. Ein Einstieg sei über eine Beteiligung oder Akquisition geplant, so der Vorstandsvorsitzende.

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