UPDATE: Krise belastet Auftragssituation bei Pfeiffer Vacuum

05.05.2009
(NEU: Details, Markteinschätzung, Aktienkurs) Von Martin Rapp und Nico Schmidt DOW JONES NEWSWIRES

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ASSLAR (Dow Jones)--Die Pfeiffer Vacuum Technology AG hat im ersten Quartal die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu spüren bekommen: Der Vakuumtechnikspezialist aus dem hessischen Asslar konnte zwischen Januar und März seinen Umsatz zwar noch steigern, musste aber deutliche starke Einbußen bei den Neuaufträgen hinnehmen. Angesichts des schwierigen Wirtschaftsumfelds gab der TecDAX-Konzern am Dienstag erneut keine konkrete Prognose für 2009 ab.

Die Erlöse steigerte Pfeiffer Vacuum nach den Angaben vom Dienstag um 6,1% auf 52,0 Mio EUR. Der Auftragseingang brach dagegen um rund 30% auf 38,4 Mio EUR ein. "Im Zuge der weltweiten Rezession ist auch bei Pfeiffer Vacuum die Nachfrage in den vergangenen Monaten zurückgegangen", begründete das Unternehmen den Einbruch bei den Neuaufträgen. Der Order-Rückgang sei allerdings geringer ausgefallen als im Maschinenbau und dem Wettbewerb allgemein. Im Vergleich zum Schlussquartal 2008 betrug das Minus knapp 10%.

Mit dem höheren Umsatz stieg auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 1,5% auf 13,0 Mio EUR. Nach Steuern ergab sich ein leichter Rückgang auf 9,1 Mio nach 9,3 Mio EUR. Damit schnitt der Vakuumtechnikspezialist besser ab als erwartet: Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten mit Erlösen von 46 Mio EUR, einem EBIT von 12 Mio EUR und einem Ergebnis nach Steuern von 8,1 Mio EUR gerechnet.

Pfeiffer Vacuum sieht sich nach eigenen Angaben weiterhin nicht in der Lage, eine konkrete Umsatz- oder Ergebnisprognose für dieses Jahr zu geben. Allerdings sagte der Vorstandsvorsitzende Manfred Bender, dass der Tiefpunkt wohl erreicht und kein weiterer Rückgang zu erwarten sei.

Ende April sei ein Auftrag über Vorpumpen im Wert von mehreren Millionen Euro von einem Kunden des Energiesektors erteilt worden. Bender sagte, der Auftrag sei ein positives Signal. "Derzeit sind wir mit den Einkaufs- und Entwicklungsabteilungen vieler anderer Kunden in intensiven Gesprächen über künftige Projekte".

Bereits auf der Bilanzpressekonferenz Ende März hatte Pfeiffer Vacuum keinen Ausblick für 2009 gewagt. Bender hatte seinerzeit aber in Aussicht gestellt, dass auf Gesamtjahressicht ein Umsatz auf Vorjahresniveau möglich sei, sollte sich das Geschäft 2009 optimal entwickeln und alle angestrebten Großprojekte realisiert werden. Zudem zeigte sich das Unternehmen seinerzeit optimistisch, "das hohe Ertragsniveau der vergangenen Jahre" halten zu können.

Nach Angaben vom Dienstag blieb das Unternehmen von Auftragsstornierungen oder Forderungsausfällen im ersten Quartal weitgehend verschont. Die Kapazitäten seien über den Abbau von Leiharbeitnehmern und das Zurückfahren von Stundenkonten angepasst worden. Der Vorstandsvorsitzende sagte, "in einem äußerst schwierigen wirtschaftlichen Umfeld haben wir uns sehr gut geschlagen."

Nach Ansicht der Analysten von M.M. Warburg hat Pfeiffer Vacuum in einem schwierigen Umfeld erneut überzeugende Zahlen vorgelegt. Aufgrund des Einbruchs um nahezu ein Drittel bei den Auftragseingängen stufen die Experten die Aktie jedoch auf "Hold" von zuvor "Buy" ab. Das Kursziel sehen die Analysten bei 48 EUR.

Am Mittag tendiert die Pfeiffer-Vacuum-Aktie in einem festen TecDAX nahezu unverändert bei 53,96 EUR.

Webseite: http://www.pfeiffer-vacuum.de Von Martin Rapp und Nico Schmidt, Dow Jones Newswires; +49 - (0)69 297 25 111; unternehmen.de@dowjones.com DJG/ncs/roa Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de

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