UPDATE: Kuka spürt Belebung an der Auftragsfront

29.04.2010
(NEU: Details zum Sparprogramm, Advanced Robotics)

(NEU: Details zum Sparprogramm, Advanced Robotics)

Von Nico Schmidt DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Geschäft des krisengeschüttelten Roboter- und Anlagenbauers Kuka hat sich im ersten Quartal 2010 aufgehellt. "Generell sehen wir in unserem Geschäft seit dem vierten Quartal 2009 eine Belebung der Nachfrage. Im ersten Quartal 2010 sind die Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahr wieder deutlich angezogen", sagte der neue Vorstandsvorsitzende des SDAX-Konzerns, Till Reuter, laut Redetext am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Augsburg.

Der Aufwärtstrend sei in beiden Geschäftsbereichen - also dem Roboter- und dem Anlagenbau - zu spüren: "Vor allem ist es die Automobilindustrie, die wieder bestellt". Details zu den Erstquartalszahlen wollte Reuter nicht nennen und verwies auf die Veröffentlichung des Zwischenberichts am 11. Mai.

Zudem bestätigt der Manager, der Kuka seit Oktober interimistisch geleitet hatte und erst in dieser Woche zum festen Vorstandsvorsitzenden bestellt wurde, auf dem Aktionärstreffen die Jahresziele. Für 2010 sei mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich zu rechnen, erklärte der Manager. Außerdem sollen operativ und bereinigt um Sanierungskosten wieder schwarze Zahlen geschrieben werden.

Im Krisenjahr 2009 hatte die Kuka AG 902,1 Mio EUR erlöst, vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise waren es 2008 noch 1,27 Mrd EUR gewesen. Zudem war vor Zinsen und Steuern ein bereinigter Verlust von rund 14,3 Mio EUR angefallen. Auf berichteter Basis lag das Minus bei 52,9 (Vorjahr: plus 52) Mio EUR, netto sogar bei 75,8 (plus 30,6) Mio EUR. Für die schwachen Zahlen verantwortlich machte Kuka die Krise in der Automobilindustrie, erschwerte Kreditbedingungen in anderen Abnehmerbranchen sowie den großen Preisdruck.

Bereits Ende 2008 hatte Kuka auf die Krise in der Automobilindustrie - der wichtigsten Abnehmerbranche - reagiert und den Rotstift angesetzt. Im April wurde der Sparkurs dann forciert. Insgesamt wurden mit Hilfe eines Maßnahmenpakets 2009 etwa 70 Mio EUR eingespart.

"Für 2010 setzen wir den Kostensenkungsprozess fort", sagte Reuter auf der Hauptversammlung. In diesem Jahr werde das laufende Sparprogramm nochmals intensiviert. Ziel sei es, die nachhaltigen Kostensenkungen auf 65 Mio bis 70 Mio EUR zu steigern. Der Fokus liege dabei weniger auf den Personalkosten als vielmehr auf den Ausgaben für Material und der Optimierung von Prozessen. Unter anderem will Kuka die Standardisierung und die Verwendung von Gleichteilen vorantreiben und sich verstärkt globale Beschaffungsquellen suchen.

Großes Wachstumspotenzial sieht der neue Vorstandschef auch im Bereich "Advanced Robotics". Die im Frühjahr neu gegründete Sparte sei ein "wichtiger Baustein für die Zukunft", erklärte Reuter: "Die hier adressieren Märkte ermöglichen es uns, hochprofitable Margen zu erlangen und uns gleichzeitig zu einem Technologieunternehmen zu wandeln".

Kuka entwickelt und vertreibt in der Sparte "Advanced Robotics" Produkte für die Medizintechnik und den Bereich Service Robotik, die sich durch ihren Anwendungsbereich von den gängigen Industrierobotern unterscheiden und durch die neue Märkte erschlossen werden können. Studien besagen laut Reuter, dass alleine der Markt für Medizin-Robotik und Hightech-Operationssysteme bis 2014 auf 3,3 Mrd USD steigen soll. Etwa drei Viertel dieses Marktvolumens seien für Kuka interessant.

Webseite: www.kuka-ag.de - Von Nico Schmidt, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 297 25 114; nico.schmidt@dowjones.com DJG/ncs/brb Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite