UPDATE: MAN Ferrostaal rechnet mit Abspaltung aus Konzern

04.04.2008
(NEU: Aussagen Vorstände) Von Christoph Baeuchle DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: Aussagen Vorstände) Von Christoph Baeuchle DOW JONES NEWSWIRES

ESSEN (Dow Jones)--Die MAN Ferrostaal AG zieht eine Abspaltung vom MAN-Konzern in Betracht, wenn es zur Dreierallianz zwischen Volkswagen, Scania und MAN kommt. "Wir müssen so stark sein, dass wir unser Geschäft auch alleine betreiben können", sagte der Vorstandsvorsitzende Matthias Mitscherlich am Freitag auf der Jahrespressekonferenz in Essen. Entsprechend ehrgeizig sind die Ziele, die sich das Unternehmen gesetzt hat.

Zur Lösung aus dem Konzern könnte auch beitragen, dass die Zusammenarbeit innerhalb des Konzerns nicht nach Plan läuft. "Wir hatten uns andere Ziele gesetzt, aber anscheinend ist es schwierig, zwischen Produzenten und Industriedienstleistern die richtige Akzeptanz zu finden", so Mitscherlich. Er sei nach wie vor davon überzeugt, dass MAN Ferrostaal die größten Synergieeffekte im Konzern erzeugen könnte. Gemeinsam mit MAN Diesel soll nun ein Kraftwerksprojekt verwirklicht werden.

Für die Zukunft hat sich die MAN-Tochter ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2010 soll der Umsatz von 1,45 Mrd EUR in 2007 auf 2 Mrd EUR steigen. "Dies ist nur ein Zwischenziel", so Mitscherlich. Trotz starken Wachstums soll die Umsatzrendite zwischen 8% und 10% bleiben. Er sehe eine Verdopplung des Umsatzes auf 4 Mrd EUR bis 2013/2014. "Ein Wachstum in dieser Größenordnung setzt Zukäufe und Partnerschaften voraus." Allerdings seien zur Zeit keine größeren Zukäufe geplant.

Zum Umsatz von 4 Mrd EUR sollen die Bereiche Petrochemie, Service und Solar jeweils 1 Mrd EUR beitragen. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen mit Sitz in Essen die Sparte Projects auf die Geschäftsfelder erneuerbare Energien und Kraftstoffe ausgerichtet. Zudem will MAN Ferrostaal Marktführer für Entwicklung, Bau und Betrieb solarthermischer Anlagen werden. In den vergangenen acht Monaten hat die Gesellschaft mit drei Technologieentwicklern Beteiligungen und ein Joint Venture geschlossen: Solar Millennium, Solar Power Group und Solitem.

Dagegen hat das Unternehmen seit Jahresanfang seine Stahlaktivitäten mit denen von CCC Steel unter "Coutinho & Ferrostaal GmbH & Co KG" zusammengeführt. MAN hält 33% an dem neu geschaffenen Unternehmen, das im laufenden Jahr mit einem Umsatz von rund 2,1 Mrd EUR rechnet. "Wir haben ein gutes Timing erwischt und einen guten Kaufpreis erzielt", sagte Finanzvorstand Michael Beck. Als Barausgleich habe MAN Ferrostaal 30 Mio EUR erhalten.

Im vergangenen Jahr erzielte MAN Ferrostaal bei einem Umsatz von 1,45 (1,38) Mrd EUR ein operatives Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 179 (119) Mio EUR. Die UmsatzrenditeROS stieg auf 12,4% von 8,6% im Jahr 2006. .

Der Auftragseingang von MAN Ferrostaal ging 2007 auf 1,56 (1,98) Mrd EUR zurück. Diese Entwicklung führte die Gesellschaft auf eine besonders starke Basis im Jahr 2006 zurück, als die MAN-Dienstleistungstochter einen Großauftrag für einen petrochemischen Komplex in Trinidad erhielt.

Der Free Cash-Flow erhöhte sich 2007 auf 257 Mio EUR. Darin komme das gute Ergebnis zum Ausdruck, so Beck. Allerdings rechnet der Finanzvorstand im laufenden Jahr mit einem Rückgang des Free Cash-Flow.

Dagegen soll der Umsatz im laufenden Jahr um rund 10% steigen, während das Unternehmen mit einer Stagnation des operativen Ergebnisses rechnet. Dennoch sollen bis 2010 die Vorgaben des MAN-Konzerns erreicht werden, der von seinem Tochterunternehmen eine Umsatzrendite von 8,5% mit einer Abweichung von einem Prozentpunkt erwartet.

Webseite: http://www.manferrostaal.com Von Christoph Baeuchle, Dow Jones Newswires, +49 (0)711 2287 412, christoph.baeuchle@dowjones.com DJG/cba/bam

Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite