UPDATE: Motorola kämpft weiter mit Handygeschäft

19.07.2007
(NEU: Aussagen CEO, Analysten, Aktienkurs, Hintergrund)

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Von Roger Cheng

Dow Jones Newswires

NEW YORK (Dow Jones)--Die Motorola Inc, Schaumburg, kämpft weiter mit den Problemen ihres Mobiltelefongeschäfts. Das zweite Quartal schloss nahtlos an die enttäuschenden Vorquartale an. Schuld daran ist neben dem anhaltenden Preisdruck auch überalterte Produktportfolio. Motorola wird möglicherweise mehrere Jahre brauchen, um das Geschäft mit Mobiltelefonen wieder aus den roten Zahlen zu bringen. Nach einer düsteren Prognose für das Gesamtjahr sieht es zudem so aus, als würde Wall Street sich damit abfinden, das der Turnaround weiter entfernt ist als zuvor angenommen.

"Wir gehen davon aus, dass die Probleme bei Motorola in das Jahr 2008 hineinreichen werden", schätzt Philip Cusick, Analyst bei Bear Stearns. Das Management werde die notwendigen Schritte unternehmen, jedoch seien die Schwierigkeiten tiefer gehend als viele angenommen haben.

Chairman und Chief Executive Ed Zander steht unter Druck der Investoren, Motorola wieder in alte Höhen zu führen, die das Unternehmen vor mehr als einem Jahr mit ihrem ultradünnen "Razr"-Handy erklommen hatte. "Ich denke, wir tun die richtigen Dinge", sagte Zander während des Conerence Calls zu den Zweitquartalszahlen. Es sei ein hartes Jahr. Nun müsse Motorola beginnen, zu beweisen, dass das Unternehmen fortschritte mache.

Ein Großteil der schwachen Entwicklung ist dem Auslandsgeschäft geschuldet. Ein Mangel an Produkten der nächsten Generation in Europa, verstärkter Wettbewerbsdruck in Asien und ein Übermaß an Lagerbeständen im Mittleren Osten und in Afrika sind die Gründe.

Auch in Nordamerika ging das Geschäft im Vergleich zum Vorquartal zurück. Dann wurde auch noch das Debüt des Motorola-Handys Razr2 durch den Medienrummel um das von Apple hervorgebrachte iPhone überschattet, welches zur Markteinführung am 29. Juni die komplette Aufmerksamkeit auf sich zog.

Motorola verkaufte im zweiten Quartal 35,5 Mio Handys. Der weltweite Marktanteil ging auf 13,5% von 17,5% zurück.

Im zweiten Quartal verzeichnete Motorola einen Nettoverlust von 28 Mio USD bzw 0,01 USD je Aktie. Im Vorjahr war noch ein Gewinn von 1,38 Mrd USD bzw 0,55 USD je Aktie erzielt worden. In dem Ergebnis enthalten sind 0,04 USD Belastung unter anderem aus dem Arbeitsplatzabbau enthalten. Für das fortgeführte Geschäft wies Motorola einen Verlust von 0,02 USD je Aktie aus. Der Konzernumsatz fiel um 19% auf 8,73 Mrd USD; der Erlös in der Mobilfunksparte ermäßigte sich um 40% auf 4,3 Mrd USD.

Beim Ergebnis je Aktie aus dem fortgeführtem Geschäft im dritten Quartal sieht das Unternehmen eine "unverändert bis etwas bessere" Entwicklung im Vergleich zum zweiten Quartal. In dem Ausblick seien Restrukturierungsaufwendungen und sonstige Sonderposten nicht enthalten. Das Mobilfunkgeschäft werde auch im Gesamtjahr nicht die Gewinnzone erreichen.

Bereits Mitte Juli hatte Motorola wegen den Problemen mit dem Mobiltelefongeschäft ihre Umsatzprognose für das zweite Quartal gesenkt. Der US-Konzern hatte für das zweite Quartal nur noch mit Erlösen zwischen 8,6 Mrd und 8,7 Mrd USD gerechnet, nachdem Motorola zuvor Umsätze von 9,4 Mrd USD angepeilt hatte. Zudem hieß es im Juli von Motorola, der Verlust je Aktie aus dem fortgeführten Geschäften werde im zweiten Quartal zwischen 0,02 und 0,04 USD liegen.

Die Aktie gewinnt an der Nyse gegen 17.50 Uhr MESZ 1,42% auf 18,26 USD.

Webseite: http://www.motorola.com

-Von Roger Cheng, Dow Jones Newswires; +49 (0)69-29725 111,

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