UPDATE: Nokia meldet Rekordgewinn und zahlt 23% mehr Dividende

24.01.2008
(NEU: Analystenstimmen, Kommentare CFO, Details, Ausblick, Werk Bochum) Von Adam Ewing DOW JONES NEWSWIRES

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HELSINKI (Dow Jones)--Der finnische Handyhersteller Nokia hat im vierten Quartal 2007 mehr umgesetzt und verdient als erwartet. An dieser Entwicklung lässt das Unternehmen die Aktionäre mit einer um 23% höheren Dividende 2007 von 0,53 EUR je Aktie teilhaben. Der Markt honorierte die guten Zahlen mit Käufen: Bis 16.08 Uhr steigt die Nokia-Aktie um 13,5% auf 23,77 EUR.

"Das ausgezeichnete vierte Quartal von Nokia hat zu einem Jahr mit einem hohen Wachstum und Profitabilität für den Konzern geführt", sagte Nokia-CEO Olli-Pekka Kallasvuo. Der Umsatz kletterte in der Periode Oktober bis Dezember um 34% auf 15,7 (11,7) Mrd EUR, und das Nettoergebnis stieg auf 1,8 (1,3) Mrd EUR. Die von Dow Jones Newswires befragten Analysten hatten mit einem Umsatz von 15,02 Mrd EUR und einem Nettoergebnis von 1,66 Mrd EUR gerechnet.

Das verwässerte Ergebnis je Aktie stieg im vierten Quartal um 50% auf 0,47 (0,32) EUR, das operative Ergebnis lag bei 2,49 (1,52) Mrd EUR.

Dank der Stärke in den Schwellenländern seien 133,5 Mobiltelefone im Zeitraum Oktober bis Dezember verkauft worden, 27% mehr als im Vorjahr. In der Region Asien-Pazifik verzeichnete Nokia ein Plus von 43,5% auf 34 Mio Einheiten, und im Absatzmarkt Naher Osten und Afrika kletterte der Verkauf um 52,3% auf 23,6 Mio Geräten. In Europa wuchs der Handy-Absatz um 11,7% auf 37,2 Mio Einheiten.

Unterdurchschnittlich entwickelte sich unterdessen der Handy-Verkauf in Nordamerika. Hier verzeichneten die Finnen einen Absatzrückgang um 13,6% auf 5,1 Mio Einheiten. Basierend auf vorläufigen Schätzungen geht Nokia für das vierte Quartal 2007 insgesamt von einem Marktanteil von 40% aus, nach 39% im Vorquartal und 36% im Vorjahresquartal.

Der durchschnittliche Geräteverkaufspreis (ASP) lag im vierten Quartal bei 83 EUR und damit unter dem Wert des Vorjahresquartals von 89 EUR. Im dritten Quartal hatte Nokia einen ASP von 82 EUR ausgewiesen. Analysten hatten mit einem Rückgang beim ASP im Vergleich zum Vorjahr gerechnet. Als Grund für den Preisrückgang nannten die Finnen zum einen den schwächeren US-Dollar und die günstigeren Einstiegshandys, die vor allem auf den Wachstumsmärkten angeboten werden. Diese machten nun einen größeren Anteil aus.

In der Sparte Mobile Phones berichtete Nokia ein Umsatzwachstum von 5% auf 7,4 Mrd EUR und ein operatives Ergebnisplus von 48% auf 1,9 Mrd EUR. Die operative Marge stieg auf 25% von 17,8% im Vorjahresquartal.

Für den Geschäftsbereich Multimedia meldete Nokia ein Umsatzplus von 42% auf 3 Mrd EUR und ein operatives Ergebnis von 670 (326) Mio EUR. Im Geschäftsfeld Enterprise Solutions wuchs der Umsatz um 120% auf 670 Mio EUR, das operative Ergebnis erreichte 118 Mio EUR. In der Vorjahresperiode hatte Nokia bei Enterprise Solutions einen operativen Verlust von 64 Mio EUR ausgewiesen.

Für das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) berichtete Nokia einen Umsatz von 4,6 Mrd EUR. Die Ergebnisse von NSN seien mit denen der Vorjahresperiode nicht direkt vergleichbar, denn damals hatte Nokia hier nur das eigene Netzausrüstungsgeschäft geführt und nicht auch zusätzlich das Siemens-Telekomausrüstergeschäft. Im Vergleich zum dritten Quartal sei der Umsatz von NSN dank der saisonal hohen Ausgaben der Kunden zum Jahresende um 25% gestiegen, hieß es weiter von Nokia.

Nokia bekräftigte ihre Prognose, 2008 ein Plus beim weltweiten Handyabsatz von 10% erzielen zu wollen, ausgehend von den 1,14 Mrd Stück, die sie schätzungsweise 2007 verkaufte. Zudem strebt das Unternehmen 2008 weiterhin eine Erhöhung seines Marktanteils an. Dabei rechnet Nokia mit einer weiter wachsenden Nachfrage in Schwellenländern.

Die Analysten der Citigroup sprachen mit Blick auf das Viertqauartalsergebnis von durchweg "starken" Zahlen. Der Marktführer habe "wieder einmal" die Erwartungen übertroffen und seine Margenstärke unter Beweis gestellt, hieß es. Die Zugewinne an Marktanteilen dürften im weiteren Verlauf des Jahres ausgebaut werden.

Nokia-CFO Rick Simonson sieht ungeachtet der weltweit schwächeren wirtschaftlichen Wachstumsaussichten eine weiterhin gute Zukunft für das eigene Unternehmen. "Sie können anhand des vierten Quartals sehen, dass wir von den Volatilitäten am Markt nicht betroffen waren." Sowohl im Hoch- als auch im Niedrigpreisbereich erwarte er eine hohe Nachfrage.

Hinsichtlich neuer Produkte sagte Simonson, Nokia entwickle momentan Mobiltelefone mit Touch-Screens. Das neue Handy soll eine Konkurrenz zum iPhone von Apple darstellen und noch in diesem Jahr in das Portfolio von Nokia aufgenommen werden.

In Deutschland steht Nokia derzeit wegen der geplanten Werkschließung in Bochum in der Kritik. Die Handy-Produktion in Bochum mit über 2.300 festen Mitarbeitern soll bis Mitte des Jahres geschlossen und nach Rumänien verlagert werden. An diesem Vorhaben werde festgehalten, teilte Nokia am Donnerstag mit.

Webseite: http://www.nokia.com -Von Adam Ewing, Dow Jones Newswires, ++49 (0) 69 297 25 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/pia/bam

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