UPDATE: SAP sieht kein geändertes Ausgabeverhalten bei Kunden

30.01.2008
(NEU: Aussagen Management, Details) Von Klaus Brune und Alexander Becker DOW JONES NEWSWIRES

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FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten und Rezessionsängsten hat die SAP AG bislang keine Hinweise darauf, dass ihre Kunden ihr Investitionsverhalten ändern. Der Vorstandsvorsitzende des Walldorfer Softwarekonzerns, Henning Kagermann, sagte dem Fernsehsender CNBC am Mittwoch in einem Interview, bislang sehe er keine Veränderung bei der Nachfrage.

Kagermann wies darauf hin, dass die geschäftliche Positionierung es SAP erlaubt, auch dann gute Geschäfte zu machen, wenn es zu einem weltweiten wirtschaftlichen Abschwung kommt. SAP habe das in den vergangenen Monaten "sorgfältig verfolgt", so Kagermann auf der Jahrespressekonferenz. Zahlreiche Kunden- und User-Group-Gespräche hätten ergeben, dass die Nachfrage unverändert da sei. Produkte wie die von SAP seien unabhängig vom Konjunkturzyklus "eigentlich immer gefragt", das habe die Vergangenheit gezeigt.

SAP liefere die richtigen Produkte, um sich auf einen derartigen Abschwung vorzubereiten, sagte Kagermann: "Unsere Produkte helfen unseren Kunden, schnell den Gang zu wechseln - von Wachstum zu Kosteneinsparungen, falls nötig".

Einen eventuellen Einbruch beim Geschäft mit Banken sieht Kagermann gelassen. SAP sei vom Geschäft mit Finanzinstituten nach wie vor nicht abhängig, obwohl es sich im vergangenen Jahr um das am schnellsten wachsende Geschäftssegment gehandelt habe. Co-CEO Leo Apotheker zufolge ist das Geschäftsvolumen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 30% gewachsen. SAP macht nach eigenen Angaben 6% seines Umsatzes mit Unternehmen aus dem Finanzsektor.

Dabei sei die früher von vielen Analysten als Nachteil betrachtete geringe Durchdringung des US-Bankenmarkts mit SAP-Produkten inzwischen eher ein Vorteil, sagte Apotheker mit Blick auf die Suprime-Krise. So habe SAP weltweit zahlreiche Bankkunden und davon auch viele, die gar nichts mit Subprime-Aktivitäten zu tun hätten.

Im Jahr 2007 habe SAP unter anderem Lloyds TSB, Nationwide, Münchener Hypothekenbank, Standardbank und Nova Scotia als Neukunden aus dem Finanzsektor gewonnen. Im vierten Quartal sei mit dem US-IT-Dienstleister Computer Science Corp (CSC) ein weiterer strategischer Partner bei Kernbankensystemen gewonnen worden.

Auch der Zukauf Business Objects "macht viel im Bankenbereich". Business Objects ist nach eigenen Angaben der weltgrößte Hersteller von Datenbank-Management-Lösungen für Unternehmenskunden (Business Intelligence). SAP hoffe nun, dass die gemeinsamen Produkte von SAP und Business Objects vor allem im Bereich Risikomanagement angesichts der Subprime-Krise in der Finanzindustrie "gut bei unseren Kunden" ankommen werden.

Im September hatte der für das weltweite SAP-Geschäft mit Banken zuständige Leiter Thomas Balgheim erklärt, das Unternehmen wolle den Marktanteil im Softwaregeschäft mit Banken binnen drei bis fünf Jahren auf deutlich mehr als 10% erhöhen. Die Subprime-Krise stütze SAP dabei in einer Hinsicht sogar, weil Banken effiziente Analyse- und Risikomanagement-Systeme nebst Software benötigten, sagte Balgheim seinerzeit.

Webseite: http://www.sap.com/ -Von Klaus Brune und Alexander Becker, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 111, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/rio/abe

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