UPDATE: SAP verfehlt Erwartungen - bekräftigt aber Ausblick

29.04.2009
(NEU: Details) VON Philipp Grontzki DOW JONES NEWSWIRES

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WALLDORF (Dow Jones)--Der Softwarekonzern SAP AG hat im ersten Quartal bei Umsatz und Ergebnis die Markterwartungen verfehlt. Belastet wurde die Entwicklung nach Angaben vom Mittwoch von stark rückläufigen Lizenzerlösen und Restrukturierungskosten. Für 2009 geht das Unternehmen aus Walldorf aber weiterhin von einer operativen Marge von 24,5% und 25,5% aus - wie bisher unter der Voraussetzung, dass die Software- und softwarebezogenen Serviceumsätze stabil bleiben bzw. maximal um 1% sinken.

In den ersten drei Monaten des Jahres verzeichnete der Konzern gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Erlösrückgang von 3% auf 2,397 Mrd EUR. Das operative Ergebnis sank um 8% auf 332 Mio EUR. Von Dow Jones befragte Analysten hatten im Schnitt Werte von 2,547 Mrd EUR und 406 Mio EUR erwartet.

Der Konzern war am Ende des dritten Quartals 2008 von der Konjunkturflaute erreicht worden und leidet seither unter dem gedrosselten Investitionswillen von Unternehmen. Die für Softwareunternehmen wichtigen Lizenzerlöse brachen im ersten Quartal um 33% auf 418 Mio EUR ein. Lizenzumsätze sind eine wichtige Erlöskomponente, da sie sich in der Folge in Wartungsumsätzen niederschlagen.

Die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse, also im Wesentlichen die Lizenz- und Wartungsumsätze, blieben im ersten Quartal mit 1,741 (Vorjahr: 1,736) Mrd EUR nahezu unverändert.

SAP verwies darauf, dass das Ergebnis durch Restrukturierungskosten von 160 Mio EUR im Rahmen des aktuellen Stellenabbaus belastet worden sei. Diese Zahl beziehe sich auf eine Reduzierung um 2.200 Arbeitsplätze. Die operative Marge erreichte im ersten Quartal 13,9%, nach 14,6% im Vorjahreszeitraum.

Das Unternehmen geht davon aus, dass die Marktbedingungen 2009 weiterhin schwierig bleiben. "Nach wie vor sind die Softwareerlöse schwer zu prognostizieren", erklärte Co-CEO Léo Apotheker. "Wir werden in diesem schwierigen Umfeld unser Hauptaugenmerk auch weiterhin auf die Sicherung der Marge richten."

Im Gesamtjahr rechnet der Konzern nach wie mit Einmalkosten von 200 Mio bis 300 Mio EUR in Zusammenhang mit dem Stellenabbau. Diese sind in der Prognose bereits enthalten, SAP hatte Ende Januar als Reaktion auf die Wirtschaftskrise angekündigt, im laufenden Jahr rund 3.000 Arbeitsplätze zu streichen.

Die Prognosen für 2009 beziehen sich auf Non-GAAP-Zahlen und beinhalten damit auch bestimmte Umsätze der Tochtergesellschaft Business Objects, die SAP nach US-GAAP nicht in voller Höhe ausweisen darf. Daneben sind sie bereinigt um Wechselkurseinflüsse und akquisitionsbedingte Aufwendungen. Auf dieser Basis erzielte der Konzern im ersten Quartal eine operative Marge von 17,2%.

Webseite: http://www.sap.com - Von Philipp Grontzki, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 107, philipp.grontzki@dowjones.com DJG/phg/roa Besuchen Sie unsere neue Webseite http://www.dowjones.de

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