UPDATE: SeLoger wertet Springer-Gebot als "unfreundlich"

29.09.2010
MÜNCHEN (Dow Jones)--Das Management der französischen Immobilien-Webseite SeLoger.com hat sich erneut klar gegen das Übernahmeangebot des Berliner Medienkonzerns Axel Springer ausgesprochen. In einer Reaktion auf die vorläufige Offerte, die Springer am Dienstag bei der französischen Wertpapieraufsicht eingereicht hatte, stufte sie der SeLoger-Aufsichtsrat am Mittwoch als "unfreundlicher Natur" ein.

MÜNCHEN (Dow Jones)--Das Management der französischen Immobilien-Webseite SeLoger.com hat sich erneut klar gegen das Übernahmeangebot des Berliner Medienkonzerns Axel Springer ausgesprochen. In einer Reaktion auf die vorläufige Offerte, die Springer am Dienstag bei der französischen Wertpapieraufsicht eingereicht hatte, stufte sie der SeLoger-Aufsichtsrat am Mittwoch als "unfreundlicher Natur" ein.

Damit bleibt das Kontrollgremium bei seiner Haltung, ein Preis von 34 EUR je Anteilsschein spiegele weder den Wert des Unternehmens noch seine Wachstumsperspektiven wieder. Da Springer im Falle einer Übernahme auch keine Synergiepotenziale aufzeige, seien Zweifel am strategischen Wert des Angebots angebracht. Gegen eine schleichende Übernahme durch die Berliner will sich SeLoger.com zur Wehr setzen.

Abgelehnt wird die Offerte der Berliner nicht nur vom SeLoger-Aufsichtsrat. Mit Bernard Arnault hat sich auch der größte Einzelaktionär von Beginn an gegen die Übernahmepläne gestellt. Arnault ist Eigner der Luxusholding LVMH mit Marken wie Louis Vuitton oder dem Champagner-Fabrikant Moët & Chandon und gilt als reichster Franzose. Er hält 9% an Seloger.com.

Das Springer-Management hatte am Dienstag klargestellt, den Preis für die SeLoger-Anteile nicht anheben zu wollen. "Wir sind überzeugt, dass unser Angebot SeLoger.com attraktiv bewertet", sagte Ralph Büchi, der bei Springer für das internationale Geschäft zuständig ist. Schließlich hätten zwei Mitglieder des Aufsichtsrats und drei Vorstandsmitglieder ihre Aktien zum Preis von 34 EUR je Anteil an Springer verkauft.

Springer halt damit bereits 12,4% an SeLoger.com. Das Springer-Angebot bewertet das gesamte Aktienkapital der Gesellschaft mit EUR 566 Mio. Mit SeLoger.com will Axel Springer seine europäische Präsenz im Bereich der Online-Rubrikenmärkte deutlich vergrößern. Das Unternehmen passe ausgezeichnet zu Axel Springers Digitalisierungs- und Internationalisierungs-Strategie, hatte der Medienkonzern erklärt.

Webseiten: www.seloger.com www.axelspringer.de -Von Matthias Karpstein, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 55214030, matthias.karpstein@dowjones.com DJG/mak/rio

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