UPDATE: Siemens weist Gerüchte über Gewinnwarnung zurück

09.01.2008
(NEU: Händlereinschätzung, Aktienkursverlauf, Hintergrund) Von Alexander Becker DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: Händlereinschätzung, Aktienkursverlauf, Hintergrund) Von Alexander Becker DOW JONES NEWSWIRES

MÜNCHEN (Dow Jones)--Die Siemens AG hat Marktgerüchte zurückgewiesen, nach denen das Unternehmen für das abgelaufene erste Quartal 2007/08 eine Gewinnwarnung veröffentlichen wird. "Es gibt keine Gewinnwarnung", sagte ein Siemens-Sprecher am Mittwoch Dow Jones Newswires. Die am Mittwochvormittag deutlich unter Druck geratene Siemens-Aktie erholte sich nach dem Dementi wieder leicht.

Zuvor hatte es am Markt vage Spekulationen über eine bevorstehend Gewinnwarnung bei Siemens gegeben. Den Gerüchten zufolge seien die Ergebnisse der Bereiche Power Generation, Power Transmission and Distribution (PTD), Transportation Systems und Medical Solutions im ersten Quartal deutlich unter den Erwartungen geblieben, hieß es dazu aus dem Handel.

Die Aktie war am Mittwochvormittag erheblich unter Druck geraten und verlor in der Spitze rund 7%. Um 12.59 Uhr notierte das Siemens-Papier 4,6% im Minus bei 98,90 EUR. Händler halten den Absturz für übertrieben und diverse Gerüchte für falsch. "Wie erwartet sind nach dem Absturz die üblichen Gerüchte wie Gewinnwarnung, Downgrade etc aufgekommen", sagte ein Händler.

Mitte Dezember hatten der Siemens-Vorstandsvorsitzende Peter Löscher und Finanzvorstand Joe Kaeser auf einer Roadshow vor Analysten bereits eine relativ detaillierte Indikation für das erste Quartal 2007/08 abgegeben. Demnach wurde die Auftragslage auch im ersten Quartal als anhaltend gut eingeschätzt. Zudem sei auch bei den Geschäften mit einem kürzeren Geschäftszyklus wie Automation & Drives (A&D) oder Osram keine Verlangsamung der Geschäftsentwicklung zu verzeichnen gewesen.

Der Geschäftsbereich Power Generation kämpft noch immer mit Problemen bei der Umsetzung von Projekten, schrieb JP-Morgan-Analyst Andreas Willi in einem Bericht über das Treffen mit dem Siemens-Management Mitte Dezember. Dies könnte laut JP Morgan ein Abwärtspotenzial für die erwartete Jahres-Marge von rund 11% darstellen. Löscher und Kaeser hatten sich im Rahmen der traditionellen Siemens-Roadshow zum Jahresende in London mit Analysten getroffen.

Die ansonsten gute Marge des nach Umsatz größten Siemens-Bereichs A&D werde in Folge von Akquisitionen mit 200 Basispunkten belastet, hieß es weiter. Zudem bekräftigte das Siemens-Management auf der Road-Show frühere Aussagen, nach denen in Folge der geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen in den USA mit einem schwierigeren ersten Halbjahr im Healthcare-Sektor zu rechnen sei. Den früheren Angaben zufolge sei aber in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres wieder ein beschleunigtes Wachstum zu erwarten.

In den USA haben die Medizintechnikanbieter bereits seit mehreren Quartalen mit dem Deficit-Reduction-Programm der Regierung zu kämpfen, das auch die Ausgaben der US-Krankenhäuser deckelt.

Webseite: http://www.siemens.com - Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 5521 40 30 industry.de@dowjones.com DJG/abe/kla

Copyright (c) 2008 Dow Jones & Company, Inc.

Zur Startseite