UPDATE: Sony Ericsson enttäuscht den Markt mit Gewinnwarnung Q1

19.03.2008
(NEU: Aussagen von Sony-Ericsson-President, Analystenstimmen, Aktienkurse, Details) Von Adam Ewing DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: Aussagen von Sony-Ericsson-President, Analystenstimmen, Aktienkurse, Details) Von Adam Ewing DOW JONES NEWSWIRES

STOCKHOLM (Dow Jones)--Der Handyhersteller Sony Ericsson hat mit einer Gewinnwarnung für das erste Quartal 2008 den Markt enttäuscht. Der Absatz von mittel- bis hochpreisigen Mobiltelefonen bleibe hinter den Erwartungen zurück, teilte die Sony Ericsson MobileCommunications AB am Mittwochmorgen mit. Zudem habe es einen Engpass bei einigen Handybauteilen gegeben.

Sony Ericsson ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Sony-Telekommunikationssparte (Digital Telecommunication Network Company) und der Ericsson-Endverbrauchersparte (Division Consumer Products), das paritätisch aufgeteilt ist. Die Aktie von Ericsson verliert bis gegen 9.49 Uhr 6,4% auf 10,74 SEK. Die Aktie des Wettbewerbers Nokia gibt um 2,2% auf 20,00 EUR nach. Die Börse in Tokio ist bereits geschlossen.

Der Umsatz im ersten Quartal dürfte nun unter dem des Vorjahresquartals liegen, hieß es weiter von Sony Ericsson mit Sitz in London. Das Ergebnis vor Steuern schätzt das Unternehmen im Auftaktquartal jetzt auf 150 Mio bis 200 Mio EUR. Im Vorjahr wies Sony Ericsson ein Vorsteuerergebnis von 362 Mio EUR aus.

Sony Ericsson plant nun, im ersten Quartal etwa 22 Mio Handys mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 120 EUR auszuliefern. Zudem will das Unternehmen verstärkt in Forschung und Entwicklung investieren. Die Bruttomarge soll im ersten Quartal 2008 verglichen mit dem ersten Quartal 2007 relativ stabil bleiben.

"Wie wir bereits in unserer 4Q-Telefonkonferenz für die Presse und Analysten besprochen haben, erweist sich der Markt weiterhin als Herausforderung", sagte Dick Komiyama, der President von Sony Ericsson. Sony Ericsson werde weiterhin versuchen, ihre Abhängigkeit vom Wachstum im europäischen High-End-Sektor zu reduzieren. Deshalb werde sie den Plan weiter verfolgen, ihre Präsenz in neuen Märkten auszubauen. "Diese Strategie wird fortgesetzt, und unser Ziel bleibt es, bis 2011 weltweit unter den ersten drei zu sein", sagte Komiyama.

Analyst Richard Nomura von Nomura hatte in der vergangenen Woche gesagt, Sony Ericsson sei aufgrund der relativ großen Abhängigkeit vom Hochpreissegment am wahrscheinlichsten von einer geringeren Nachfrage betroffen.

In Industriestaaten geht der Verkauf von Mobiltelefonen zurück, weil die Kunden ihre Konsumausgaben begrenzen. Wegen der schwächeren Nachfrage hatte auch die Texas Instruments Inc, die Chips für High-End-Handys herstellt, in der vergangenen Woche ihre Prognose nach unten korrigiert. Das Unternehmen teilte damals mit, besonders bei einem großen Kunden sei die Nachfrage eingebrochen. Namen nannte Texas Instruments allerdings nicht.

Sony Ericsson war laut Forschungsinstitut Gartner im vierten Quartal mit 8,8% Marktanteil der weltweit viertgrößte Handyhersteller. An Platz zwei fungiert die Motorola Inc, und auf Platz Drei die Samsung Electronics Co. Nokia ist der weltgrößte Handyhersteller mit einem Marktanteil von etwa 40%.

Webseiten: http://www.sonyericsson.com http://www.nokia.com http://www.ti.com -Von Adam Ewing, Dow Jones Newswires, ++49 (0) 69 297 25 108, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/pia/cbr

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