UPDATE: Speicherchiphersteller zahlen in USA 173 Mio USD Strafe

24.06.2010
(NEU: Infineon-Sprecher)

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Von Jürgen Hesse DOW JONES NEWSWIRES

LAS VEGAS (Dow Jones)--Zahlreiche US-Bundesstaaten und sechs Speicherchiphersteller haben sich im Streit um den Vorwurf von Preisabsprachen gegen Zahlung von 173 Mio USD auf eine Beilegung des Verfahrens geeinigt. In dem Rechtsstreit seien Einigungen mit der Infineon Technologies AG, der Micron Technology Inc, der koreanischen Hynix Semiconductor Inc sowie drei weiteren Unternehmen erzielt worden, teilte der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates Nevada am Donnerstag mit. Insgesamt wurde die Einigung mit 33 Bundesstaaten getroffen.

Die Unternehmen hätten durch ihre Absprachen die Preise nach oben manipuliert und dadurch Computer, in die DRAM-Chips eingebaut werden, künstlich verteuert, schreibt der Generalstaatsanwalt. Die Bundesstaaten hatten gegen die Unternehmen bis 2006 ermittelt und anschließend Klage im Namen der Verbraucher und der Behörden eingereicht, weil diese zu hohe Preise bezahlt hätten.

Von der 173 Mio USD der gesamten Summe entfallen 29,1 Mio USD auf Infineon, wie ein Sprecher auf Nachfrage von Dow Jones Newswires erläuterte. Der Konzern habe dies jedoch bereits über Rückstellungen abgedeckt. Die Einigung sei erwartet worden, nun sei ein wichtiger Schritt in der Aufarbeitung des Kartellstreits erfolgt. Vor der nun erreichten Einigung mit den 33 US-Bundesstaaten habe es bereits andere Beilegungen des Streits gegeben. Einige Verfahren von Bundesstaaten seien aber auch noch offen, so der Sprecher weiter.

Wegen dies Kartellstreits hatte bereits die EU-Kommission mit neun Chipherstellern eine Einigung erzielt. Diese mussten wegen illegaler Preisabsprachen insgesamt rund 331 Mio EUR zahlen. Auch in den USA hatte eine solche Beilegung mit den Unternehmen bereits stattgefunden.

Das Kartell hatte zwischen 1998 und 2002 bestanden. Während dieser Zeit haben die Konzerne geheime Informationen, hauptsächlich auf einer bilateralen Basis, ausgetauscht. Auf diese Weise konnten sie die Preisniveaus für DRAM-Speicherchips, die an die großen Computerhersteller wie Hewlett-Packard und Dell in Europa verkauft wurden, koordinieren, lautete der Vorwurf.

Die 33 Bundesstaaten erreichten nun eine Einigung mit sechs Unternehmen, nachdem mit Samsung Electronics und Winbond Electronics bereits früher die Beilegung erzielt worden war. Gegen weitere DRAM-Hersteller wollen die Bundesstaaten weiterhin vorgehen.

Webseiten: www.infineon.com http://ag.state.nv.us/ -Von Jürgen Hesse, Dow Jones Newswires, ++49 (0) 69 297 25 103, unternehmen.de@dowjones.com DJG/jhe/sha

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