UPDATE: Treffen zu A400M ohne konkrete Ergebnisse beendet

19.11.2009
(NEU: Hintergrund)

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Von Beate Preuschoff DOW JONES NEWSWIRES

BERLIN (Dow Jones)--Das Treffen der Staatssekretäre der sieben Abnehmerländer für den Militärtransporter Airbus A400M ist am Donnerstag in Berlin ohne eine konkrete Entscheidung zu den genauen Bedingungen der weiteren Fortführung des Projektes zu Ende gegangen. "Die Nationen stimmen darin überein, bis Ende 2009 eine Lösung für die Fortführung des Projektes A400M zu finden", sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg) am Donnerstag zu Dow Jones Newswires.

"Zum Zweck einer weiterführenden Erörterung wird Deutschland Anfang Dezember 2009 zu einem weiteren Treffen auf Ebene der Staatssekretäre einladen", sagte der Sprecher weiter.

Am Vorabend des heutigen Treffens hatten Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und sein französischer Amtskollege Hervé Morin nach ihrem Gespräch in Paris deutlich gemacht, dass sie wegen der erheblichen Verzögerungen beim Bau des Militärtransportflugzeugs A400M finanzielle Zugeständnisse des EADS-Konzerns erwarten.

"Meine, unsere Zielsetzung ist es, dass wir noch im Jahr 2009 zu einer Entscheidung kommen. Ich mache aber deutlich, dass wir auch ein Zeichen des Entgegenkommens von EADS erwarten. Vertragstreue ist nicht nur eine romantische Phrase," hatte Guttenberg gesagt.

Morin hatte nach dem Gespräch mit Guttenberg am Mittwochabend weiter Unterstützung für das Rüstungsprojekt signalisiert. Der A400M sei "von herausragender Bedeutung für die europäische Luftfahrtindustrie".

Neben Deutschland und Frankreich sind auch Spanien, Großbritannien, die Türkei, Belgien und Luxemburg an dem 20 Mrd EUR teuren Militärprogramm beteiligt. Der Vertrag über 180 Flugzeuge, davon allein 60 für Deutschland, sah einen Festpreis von 85 Mio EUR für die Standardversion und bis zu 110 Mio EUR für Sonderversionen vor. Das erste Flugzeug sollte ursprünglich bereits im September 2009 an Frankreich ausgeliefert werden. Die Verzögerung beträgt jedoch nach derzeitigem Kenntnisstand mindestens drei Jahre.

Am Jahresende läuft ein Kündigungs-Stillhalteabkommen der Verteidigungsminister aus, auf das diese sich im Juli verständigt hatten. Bis dahin soll eine Neuregelung stehen. Demnach sollen auf der Grundlage des geltenden Vertrages mit dem Hersteller, der Airbus Military Societada Limitada (AMSL), bis Ende 2009 die erforderlichen Details erörtert und ein konkreter Vorschlag zur Fortführung des Projektes erarbeitet werden. Auf der Grundlage soll dann eine abschließende Entscheidung zu Entwicklung, Produktion und der Kostenverteilung beim A400M getroffen werden.

Bisher hat der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern EADS 2,4 Mrd EUR für die A400M rückgestellt. Das volle Ausmaß der finanziellen Konsequenzen der Verzögerungen stehe aber erst nach Abschluss der Verhandlungen fest, hieß es am Montag auf einer Pressekonferenz von EADS zu den Quartalszahlen. Fortschritte sieht der Konzern allerdings in technischer Hinsicht. Der Erstflug des A400M wird "um den Jahreswechsel" erwartet, sagte Vorstandsvorsitzender Louis Gallois am Montag bei der Vorlage der EADS-Quartalszahlen.

Webseiten: www.bmvg.de www.eads.com -Von Beate Preuschoff, Dow Jones Newswires, +49 (0)30 - 2888 4122, beate.preuschoff@dowjones.com DJG/bep/has Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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