UPDATE: Vodafone verkauft China-Mobile-Beteiligung für 4,3 Mrd GBP

08.09.2010
(NEU: Details, Hintergrund)

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Von Lilly Vitorovich DOW JONES NEWSWIRES

LONDON (Dow Jones)--Der britische Mobilfunkkonzern Vodafone hat seine Beteiligung von 3,2% am chinesischen Mobilfunkbetreiber China Mobile im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens verkauft. Wie die Vodafone Group plc am Dienstag mitteilte, erhält sie für den Anteil 4,3 Mrd GBP vor Steuern und Transaktionskosten. Die Veräußerung stellt eine von wahrscheinlich vielen weiteren Verkäufen von Minderheitsanteilen durch den britischen Telekomkonzern dar. Vodafone-CEO Vittorio Colao hatte auf der Hauptversammlung im Juli angekündigt, dass Vodafone nicht dafür zuständig sei, "Minderheitsanteile zu verwalten".

Mit der Transaktion habe Vodafone für den China-Mobile-Anteil fast doppelt so viel erhalten wie sie ursprünglich investiert habe, sagte Colao. Rund 70% des Nettozuflusses werde den Vodafone-Aktionären in Form eines Aktienrückkaufs zufließen, die restliche Summe soll zum Schuldenabbau genutzt werden. Per Ende Juni hatte der Konzern aus Newbury 32,7 Mrd GBP an Verbindlichkeiten.

Auch nach dem Ausstieg bei China Mobile werde die Kooperation mit dem Unternehmen fortgesetzt, hieß es von Vodafone weiter.

Mit 79,20 HKD je Aktie, was einem Abschlag von 3,4% auf den China-Mobile-Schlusskurs vom Dienstag entspreche, habe der Verkaufspreis am unteren Ende der indikativen Spanne von 79,20 bis 80,00 HKD gelegen. Vodafone hatte sich im Zuge einer strategischen Allianz 2000 zunächst mit 2,18% an China Mobile beteiligt und diesen Anteil dann später aufgestockt.

Vodafone will sich auch von ihrem Anteil von 24,4% an dem polnischen Mobilfunkbetreiber Polkomtel trennen, doch fehlt hier bisher die Zustimmung der Polkomtel-Aktionäre zum Verkaufsprozess. Analysten erwarten zudem den Ausstieg aus der französischen Mobilfunkbetreiber SFR, an dem Vodafone 44% hält. Die restlichen 56% liegen beim Medienkonglomerat Vivendi.

Wenig Freude bereite die Vodafone-Beteiligung von 45% an der US-Gesellschaft Verizon Wireless, sagten Investoren. Das Unternehmen habe seit 2006 keine Dividende gezahlt. CEO Colao hatte im November angekündigt, das Thema Verizon Wireless habe höchste Priorität. Verizon-Mehrheitsaktionär Verizon Communications liegt mehr an einem Abbau der Schulden denn an einer Dividendenzahlung.

Vor dem Hintergrund der sich verbessernden Handelsbedingungen in Europa und den erwarteten Verkäufen von Minderheitsanteilen hat sich der Kurs der Vodafone-Aktie in den vergangenen drei Monaten um rund 15% erhöht. Am Dienstag lag die Marktkapitalisierung von Vodafone bei rund 84,34 Mrd GBP.

Anders als der britische Wettbewerber setzt die spanische Telefonica weiter auf den chinesischen Markt. Sie hatte im Juni angekündigt, den Anteil an der China Unicom in diesem Jahr von 8,4% auf 10% ausbauen zu wollen.

Webseite: www.vodafone.com -Von Lilly Vitorovich, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com (Lorraine Luk in Taipeh hat zu dem Artikel beigetragen.) DJG/DJN/bam/has

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