UPDATE2: Drägerwerk-Kurs bricht nach Quartalszahlen ein

08.05.2007
(NEU: Weitere Analysten, Aktienkurs aktualisiert)

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Von Michael Brendel

Dow Jones Newswires

LÜBECK (Dow Jones)--Ein im Jahresvergleich geringerer Umsatzanstieg sowie das starke Vorjahresquartal haben in den ersten drei Monaten bei der Drägerwerk AG zu einem deutlichen Ergebnisrückgang und einem Kurseinbruch geführt. Das EBIT sei um 15% auf 17,4 (20,5) Mio EUR gesunken, teilte der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern am Dienstag mit. Analysten hatten mit einem weniger starken Rückgang auf 20,2 Mio EUR gerechnet.

Die Aktie des Lübecker Konzerns reagierte zum Handelsstart mit einem Minus von 4% auf 70,08 EUR und brach im weiteren Verlauf weiter ein. Bis 12.15 EUR fiel das Papier um 7,3% auf 67,47 EUR. Laut Händlern führte der Bruch des Aufwärtstrends bei der Aktie sowie der Unterstützung bei 70 EUR zu verstärktem Abgabedruck.

Der gesunkene Ertrag resultierte allein aus dem Bereich Medical, der im ersten Quartal beim EBIT mit 8,5 Mio EUR unter dem Vorjahreswert von 12,9 Mio EUR lag. Zwar erreichten den Angaben zufolge Bruttomarge und Bruttoergebnis fast den Vorjahreswert. Der Anstieg linear verlaufenden Funktionskosten um 3,4 Mio EUR habe jedoch belastend gewirkt. Auch beim Umsatz wurden die Schätzungen von 397,4 Mio EUR verfehlt: Erzielt wurde ein Plus von 1,9% auf 392,5 Mio EUR

Der Start ins Jahr sei schwächer als erwartet ausgefallen, meinte Analyst Christian Cohrs von der HVB. Allerdings müsse dabei auch der schwankende Charakter des Projektgeschäftes berücksichtigt werden. Für den Gesamtjahresverlauf sei das erste Quartal wenig aussagekräftig.

Der Auftragsrückgang von insgesamt 9% und 12% in Deutschland deute an, dass auch das zweite Quartal für Dräger Medical nicht überragend werde, meinte Yasmin Majewski von Dresdner Kleinwort Investment Banking (DKIB). Der schwächere Trend könne sich damit fortsetzen. Unbequem für das Unternehmen sei daneben, dass die Medical-Sparte immer noch keinen CEO habe.

Der Auftragseingang des Bereiches sei mit 275,7 Mio EUR um 9,2 % hinter dem Vorjahreswert zurückgeblieben, da dieser durch den Eingang von Projektaufträgen außergewöhnlich hoch war. Der Auftragseingang des Konzerns lag den Angaben zufolge mit 444,9 Mio EUR um 1,6% unter Vorjahr, wobei der Bereich safety allerdings ein Plus von 11,8% auf 175 Mio EUR auswies.

Die Forschungs- und Entwicklungskosten in Höhe von 29,6 Mio EUR lagen im ersten Quartal nahezu unverändert bei 7,5% (7,4%). Netto habe sich das Quartalsergebnis um 12% auf 6,5 (7,4) Mio EUR und damit etwas geringer als das EBIT (-15%) ermäßigt. Der Steueraufwand sei dabei vor allem aufgrund des gesunkenen Ergebnisses zurückgegangen. Durch die Übernahme des 10-prozentigen Anteils an der Dräger Medical AG & Co. KG sei das Ergebnis je Vorzugsaktie dagegen von 0,37 EUR im Vorjahr auf 0,40 EUR gestiegen.

Der Ausblick, wonach für das laufende Jahr ein Umsatz- und Ergebniswachstum geplant ist, wurde bekräftigt. Es werde hier weiterhin mit einer positiven Entwicklung gerechnet, hieß es.

Webseite: http://www.draeger.com

-Von Michael Brendel, Dow Jones Newswires, +49 (0)40 3574 3115,

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