UPDATE2: FMC erfüllt mit Jahresergebnis die Erwartungen

20.02.2008
(NEU: Aussagen aus der Pressekonferenz, Aktienkurs) Von Heide Oberhauser-Aslan DOW JONES NEWSWIRES

(NEU: Aussagen aus der Pressekonferenz, Aktienkurs) Von Heide Oberhauser-Aslan DOW JONES NEWSWIRES

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Fresenius Medical Care AG & Co KGaA (FMC) hat im vergangenen Jahr dank eines Wachstums in allen Regionen die eigenen Ergebnisprognosen leicht übertroffen. Zugleich kündigte der Dialysedienstleister am Mittwoch weiteres Wachstum für 2008 an. Den Angaben des Bad Homburger DAX-Unternehmens zufolge soll der Umsatz 2008 um 7% auf mehr als 10,4 Mrd USD steigen. Für den Jahresüberschuss stellte FMC einen Verbesserung auf 805 Mio bis 825 Mio USD in Aussicht.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erhöhte FMC den Umsatz um 14% auf 9,720 Mrd USD. Das war mehr als vom Dialysedienstleister mit mindestens plus 12% auf über 9,5 Mrd USD angekündigt. Das Unternehmen habe mehr Patienten in seinen Dialysekliniken behandelt und erneut weltweit den Umsatz mit Produkten für die Behandlung chronisch Nierenkranker gesteigert.

Das operative Ergebnis verbesserte sich 2007 um 20% auf 1,580 Mrd USD, während der Jahresüberschuss um 34% auf 717 Mio USD zulegte. Auch dies war mehr als angekündigt. Zuletzt hatte FMC einen Jahresüberschuss am oberen Ende der früher genannten Spanne von 685 Mio USD bis 705 Mio USD in Aussicht gestellt.

Mit den vorgelegten Zahlen für das Gesamtjahr und das vierte Quartal übertraf das Unternehmen leicht die Prognosen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten.

Für das vierte Quartal wies der Konzern ein Umsatzplus von 9% auf 2,569 Mrd USD aus. Das EBIT kletterte um 21% auf 428 Mio USD. Das Quartalsergebnis verbesserte sich um 30% auf 197 Mio EUR.

In der wichtigsten Region Nordamerika steigerte FMC die Erlöse um 3% auf 1,706 Mrd USD. Der Umsatz mit Dialysedienstleistungen wuchs dabei um 1% auf 1,526 Mrd USD.

Die durchschnittliche Vergütung pro Behandlung in den USA sank allerdings im vierten Quartal um 1% auf 325 USD. Gleichzeitig seien aber auch die Kosten pro Behandlung aufgrund einer sehr guten Kostenkontrolle um 2% auf 266 USD pro Behandlung zurückgegangen. Sie hätten damit zu einer weiteren Margenverbesserung in Nordamerika von 70 Basispunkten beigetragen, erläuterte das Unternehmen.

Der Umsatz mit Dialyseprodukten wuchs im Quartal um 17% auf 180 Mio USD. Der kräftige Anstieg sei vor allem auf den starken Absatz von Hämodialysemaschinen des Typs 2008K, von Produkten für die Bauchfelldialyse sowie des Phosphatbinders Phoslo zurückzuführen.

Außerhalb Nordamerikas steigerte FMC die Erlöse im vierten Quartal um 24% auf 863 Mio USD. Der Umsatz mit Dialysedienstleistungen kletterte dabei um 35% auf 331 Mio USD. Die Erlöse mit Dialyseprodukten legten um 18% auf 533 Mio USD zu. Zum Erlösanstieg habe der starke Absatz von Produkten für die Bauchfelldialyse und von Dialysatoren beigetragen. Ein Analyst aus London bezeichnete die Quartalszahlen als gut. Besonders hervorzuheben sei die Fähigkeit des Unternehmens zur Kostenkontrolle. Dies sei der Schlüssel für FMC, um auch 2008 starke Ergebnisse zu erzielen. Den Ausblick für 2008 bezeichnete der Analyst als "in line".

Auch ein weiterer Analyst, der nicht genannt werden wollte, sprach von guten Zahlen für 2007 und das vierte Quartal. Der Ausblick sei im Rahmen der Erwartungen ausgefallen.

Weniger erfreulich sei dagegen der leichte Rückgang der durchschnittlichen Vergütung je Behandlung in den USA im vierten Quartal gewesen. Dies liege an der seit dem zweiten Halbjahr rückläufigen Erstattung für das Medikament Epo. Das Unternehmen habe den Rückgang jedoch mit Kostensenkungen kompensieren können. Die Marge sei deutlich nach oben gegangen.

FMC will ihre Aktionäre mit einer höheren Dividende am Unternehmenserfolg teilhaben lassen. Für 2007 sollen je Stammaktie 0,54 EUR gezahlt werden, nach 0,47 EUR im Jahr davor. Je Vorzugsaktie will FMC 0,56 EUR ausschütten. Im Jahr 2006 waren 0,49 EUR je Anteilsschein gezahlt worden.

Wachstumstreiber sollen 2008 unter anderem der Ausbau des Kliniknetzes sein und die stärkere Einführung der qualitätsbasierten Vergütung, sagte Vorstandsvorsitzender Ben Lipps. "Wir erwarten erneut ein erfolgreiches Jahr", sagte der Manager. An Investitionen plane das Unternehmen 650 Mio bis 750 Mio USD ein. Um Wachstumsmöglichkeiten wahr zu nehmen, stünden 150 Mio bis 250 Mio USD bereit.

Große Hoffnungen setzt Lipps auf ein neues Vergütungssystem für die ambulante Versorgung von Dialysepatienten, das mittlerweile in Portugal eingeführt wurde und die Vergütungsrate um rund 50% erhöht. Der Trend hin zu mehr Komplettvergütungen für Produkte und Dienstleistungen nehme in Europa zu, sagte der Manager. "Das Modell in Portugal ist das beste Modell für Europa", erklärte er. Lipps erwartet, dass sich Komplettvergütungen in den nächsten 10 Jahren in Europa und den USA mehr und mehr durchsetzen werden.

Die FMC-Aktie war um 14.40 Uhr der Tagesgewinner im DAX und notierte mit 1% im Plus bei 35,18 EUR.

Webseite: http://www.fmc-ag.de -Von Heide Oberhauser-Aslan, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29 725 113, heide.oberhauser@dowjones.com DJG/hoa/jhe

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