UPDATE2: Kuka startet besser als erwartet ins Jahr 2008

06.05.2008
(NEU: Aussagen aus Telefonkonferenz, Aktienkurs, Analysteneinschätzung)

(NEU: Aussagen aus Telefonkonferenz, Aktienkurs, Analysteneinschätzung)

Von Alexander Becker

DOW JONES NEWSWIRES

AUGSBURG (Dow Jones)--Die Kuka AG hat im ersten Quartal 2008 bei einem leicht unter den Erwartungen liegenden Umsatz die Erträge stärker als prognostiziert gesteigert. Bei einem um 3,6% niedrigeren Umsatz von 280,2 Mio EUR legte das EBIT auf 15,8 Mio EUR von 9,8 Mio EUR im Vorjahr zu, teilte der Augsburger MDAX-Konzern am Dienstag mit. Das entspricht einer EBIT-Marge von 5,6% nach 3,4% im Vorjahr. Damit liegt Kuka im traditionell etwas verhalteneren ersten Quartal leicht über den Zielsetzungen für das Gesamtjahr.

Die Analysten der UniCredit bezeichnen die Erstquartalszahlen als sehr gut und über den Erwartungen liegend. Der Umsatz sei nur wegen des ungünstigen Dollar-Wechselkurses und Bilanzierungsänderungen optisch niedriger. Der Auftragseingang sei gut gewesen und das EBIT habe mit 61,2% stärker als erwartet zugelegt. Die Analysten sehen deshalb keinen Grund, ihre optimistischen Annahmen für 2008 und 2009 zu ändern. Sie empfehlen Kuka als "Buy" und einem Kursziel von 29 EUR.

Positiv überrascht zeigten sich die Analysten der LBBW von dem deutlichen Margenanstieg im traditionell schwächeren ersten Quartal, das mit einem Niveau von 5,6% ihre Schätzung von 4,5% deutlich geschlagen habe. Der Ausblick sei erwartungsgemäß unverändert geblieben. Der positive Jahresauftakt sollte dem Aktienkurs weiterhin Auftrieb geben, so die Analysten. Sie stufen die Aktie mit "Kaufen" und einem Kursziel von 28 EUR ein.

Am Berichtstag gaben die Zweitquartalszahlen der Kuka-Aktie deutlichen Rückenwind. Am Vormittag notierte das Kuka-Papier in einem schwächeren Gesamtmarkt rund 2,8% im Plus bei 26,07 EUR und war damit zweitstärkster Wert im MDAX.

Kuka bekräftigte mit den Zweitquartalszahlen die Prognosen für das laufende Jahr ebenso wie die mittelfristigen Wachstumsziele. "Aufbauend auf einer weiterhin hohen Auslastung der Kapazitäten und der verbesserten Ertragsstruktur" peilt Kuka für das laufende Jahr eine operative EBIT-Konzernmarge von mindestens 5,5% nach 4,9% im Vorjahr an.

Obwohl Kuka mit einem Auftragsbestand von 647,3 Mio EUR eine Reichweite von knapp sechs Monaten und damit entsprechenden Einblick in die Geschäftsentwicklung im weiteren Jahresverlauf hat, wollte das Management den Ausblick zunächst nicht weiter konkretisieren. Derzeit sei es noch zu früh, um die Jahresprognose zu verändern, sagte Finanzvorstand Jürgen Koch während einer Telefonkonferenz. Dafür müsse man noch den Verlauf der nächsten Quartale abwarten.

Sowohl im Geschäftsbereich Robotics als auch bei Systems werde Kuka beim Wachstum 2008 bereits im Rahmen der gesteckten Mittelfristziele liegen. Diese sehen für die Bereiche Robotics und Systems ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 10% bzw 5% bis 2010 vor.

Dabei bekräftigt der Vorstandsvorsitzende Gerhard Wiedemann frühere Aussagen, nach denen sein Unternehmen von einer Abkühlung der US-Automobilkonjunktur nicht negativ betroffen ist. Vielmehr sei es sogar ein belebendes Element für die Kuka-Geschäft, da es für die US-Automobilhersteller derzeit wichtig sei, neue kleinere und benzinsparende Modelle auf den Markt zu bringen.

Bereits Mitte April hatte Wiedemann Dow Jones Newswires gesagt, dass er trotz der Rezessionsängste und der Folgen der Kreditkrise in den USA mit Blick auf das US-Geschäft nicht beunruhigt sei. Angesichts des Auftragsbestands in der Systemtechnik in den USA mache er sich hier "keine Sorgen". In der Sparte Robotics habe der Auftragseingang in den USA deutlich über den Planungen gelegen. So habe der Bereich in den ersten drei Monaten Aufträge erhalten, die bereits 60% des geplanten Jahresplans abdeckten.

Auf Konzernebene fielen die Auftragseingänge nun im ersten Quartal leicht besser als erwartet aus. Diese lagen mit 404,3 Mio EUR rund 7,5% unter denen des Vorjahres. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten im Mittel mit einem Auftragseingang von 397,1 Mio EUR und einem Umsatz von 289,6 Mio EUR gerechnet. Wie beim Umsatz sind auch beim Auftragseingang die Vorjahreszahlen nur bedingt vergleichbar. So verändert sich in Folge von Änderungen bei der Materialzulieferung im US-Werk Toledo der Tochter KTPO die Berechnungsbasis.

Der Konzerngewinn im ersten Quartal kletterte auf 9,8 Mio von 1,2 Mio EUR im Vorjahr. Das EBIT wurde bei 13,7 Mio EUR und der Konzernüberschuss bei 8,9 Mio EUR gesehen. Analysten hatten im Vorfeld darauf verwiesen, dass das erste Quartal sowohl vom Umsatz- als auch von der EBIT-Marge her zum schwächsten des Gesamtjahres gehören dürfte.

Der Kuka-Konzern hat eine mehrjährige Phase mit teilweise hohen Verlusten und umfassenden Restrukturierungsmaßnahmen hinter sich. Zuletzt trennte sich das Unternehmen von der Verpackungssparte. Der Konzernumbau ist inzwischen weitgehend abgeschlossen. Künftig will sich Kuka auf Robotertechnik und den Anlagenbau der verbliebenen Kuka-Geschäftsbereiche konzentrieren. Daher hatte sich das Unternehmen auch vom alten Konzernnamen IWKA getrennt.

Webseite: http://www.kuka-ag.de -Von Alexander Becker, Dow Jones Newswires, +49 (0)89 5521 40 30 industry.de@dowjones.com DJG/abe/brb

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