UPDATE3: News Corp will Dow Jones für 5 Mrd USD übernehmen

02.05.2007
(NEU: Aussagen Dow Jones, Murdoch)

(NEU: Aussagen Dow Jones, Murdoch)

NEW YORK (Dow Jones)--Die Dow Jones & Co hat eine Kaufofferte über rund 5 Mrd USD von der News Corp erhalten. Dies hat die Mediengesellschaft am Dienstag bestätigt. Während Dow Jones von einem nicht abgesprochenen Gebot sprach, bezeichnete der Medienkonzern News Corp von Rupert Murdoch das Vorhaben als "freundlich gesinnte Offerte".

News Corp kündigte an, sie wolle alle ausstehenden Aktien des Unternehmens für je 60 USD erwerben. Von Dow Jones hieß es, die Offerte würde nun vom Board und von den Mitgliedern der das Unternehmen kontrollierenden Familie Bancroft sowie deren Treuhändern geprüft. Es sei offen, ob nach der Beurteilung eine Transaktion zustande komme. Dabei seien Mitglieder der Bancroft-Familie, die etwas mehr als 50% der Stimmrechte repräsentierten, gegen das Gebot eingestellt, teilte Dow Jones mit. Insgesamt verfügt die Familie über 64,2% der Stimmrechte. Dow Jones ist Betreiber der gleichnamigen Nachrichtenagentur und Herausgeber u.a. des "Wall Street Journal".

Ebenfalls gegen die Offerte sprach sich die Arbeitnehmerorganisation Independent Association of Publishers' Employees aus. Sie befürchtet, dass Murdoch Stellen abbauen und die Produktqualität schwächen könnte.

Hingegen zeigte sich der größte institutionelle Aktionär empfänglich für das Angebot. John Linehan, Manager des T. Rowe Price Value Fund, sagte in einem Gespräch mit CNBC, es handele sich um einen "angemessenen Preis".

News Corp wolle den Preis von 60 USD je Anteil in bar oder in einer Mischung von Barzahlung und Aktien begleichen, teilte Dow Jones mit. Die Offerte entspricht einem Aufschlag von 65% auf den Schlusskurs der Dow-Jones-Aktie am Montag von 36,33 USD. Der Handel in dem Wert war am Dienstagvormittag (New Yorker Zeit) ausgesetzt worden. Nach Wiederaufnahme verbuchte er ein Plus von 56% auf 56,76 USD und schloss bei 56,20 USD, dem höchsten Stand seit fünf Jahren.

Murdoch sagte dem zu seiner Gruppe gehörenden Sender Fox News, es handele sich um eine "große, freigiebige Offerte". Er wolle sich in den kommenden zwei bis drei Wochen mit der Familie Bancroft treffen. Er habe von der Familie bislang "noch nichts direkt gehört". Sie habe jedoch "eine Menge Zeit", um das Angebot zu überdenken. Dow Jones verfüge über "großartige Journalisten und ein großartiges Management", jedoch auch nur über begrenztes Kapital.

Bei einer erfolgreichen Übernahme wolle er die Auflage des "Wall Street Journals" erhöhen. Wichtiger jedoch sei die Ausweitung des Online-Geschäfts bei Dow Jones. Von wettbewerbsrechtlichen Problemen geht Murdoch nicht aus.

Die Offerte könne einen Bieterwettstreit um Dow Jones auslösen, schreibt unterdessen das "Wall Street Journal". Interessiert sein könnten die Washington Post Co, die New York Times Co und möglicherweise auch Bloomberg LP. Eine Sprecherin von Bloomberg erklärte, die Spekulationen um Bloomberg und Dow Jones seien "ohne Substanz". Die New York Times wollte sich nicht dazu äußern.

Murdoch spielte auf Fox News die Wahrscheinlichkeit eines Gegengebots aus dem Private-Equity-Sektor herunter. Sein Unternehmen biete eine sehr hohe Prämie. Er glaube nicht, dass diese von Private-Equity-Seite erreicht werde.

-Von Martin Peers, George B. Thomas und Charlene Lee,

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DJG/DJN/bam/nas/smh

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