Urlaub vom Preisverfall

12.07.2001
Abgesehen von dem durch Generationswechsel verursachten Preisrutsch bei Grafikkarten hat der seit Monaten herrschende Wertverlust anscheinend Ferien angemeldet. Selbst Festplatten, Brenner und LCD-Schirme gönnen sich, dem Dollar sei#s gedankt, eine Auszeit.

Schnelle DVD-Laufwerke werden Standard

Nur knappe 40 Mark beträgt der Preisunterschied zwischen den güns-tigsten CD- und DVD-Lesegeräten. Die aktuellen 16fach-Geräte können dabei schon mit einem 48fach-CD-ROM verglichen werden. Angekündigt sind Player mit 20- und 24fachem Speed. Diese könnten erstmals die angegrauten Systeme in der Lesegeschwindigkeit überholen. Seinen Kunden DVD zu empfehlen rentiert sich auf jeden Fall. Funktionierende Abspielsoftware und ein kleiner Videofilm als Teaser könnten die Tür zum erfolgversprechenden Multimediageschäft öffnen. Home-Entertainment scheint die Zukunft zu sein.

17-Zoll-Monitore weiter ohne Panik

Stabiler als der Euro sind sie allemal. Keine Frage, die kleinen Röhrenmonitore haben noch immer ihre treue Kundschaft. Günstiger Einstieg und hohe Qualität sprechen dafür. Doch spätestens, wenn die LCD-Displays auch die Preisfrage geklärt haben, ist die Röhre Geschichte. Wer Anschaffungskosten und geringeren Stromverbrauch gegeneinander rechnet, hat schon jetzt kaum noch Gegenargumente. Auch die verstärkte Diskussion um Elektrosmog hilft der Röhre nicht, hier haben die Flachbildschirme das bessere Image. Das Preis-Leistungs-Verhältnis spricht jedoch noch immer für die Röhre.

Tintenstrahler: Trend setzt sich fort

Weiterhin setzen die Druckerhersteller auf billige Geräte mit teurer Tinte. Zwar murrt die Klientel, doch der Faszination fotorealistischer Bilder und Auflösungen im Scannerbereich kann sich der User kaum entziehen. Wer rechnet schon den Tintenverbrauch über die Jahre, die verbleichenden Farben mühevoll erstellter Grafiken oder die nervende Suche nach der passenden Patrone für den Supermarktdrucker. Die hochwertigen Fachhandelsmodelle verkaufen sich dadurch nicht leichter. Leider muss sich bei Tintenpreisen bis zu 80 Mark für die Patrone der Händler rechtfertigen - und nicht der Hersteller.

Officegeräte: Multifunktional wird teurer

Die Bürokommunikation von einem Gerät abhängig zu machen erfordert ein hohes Vertrauen in Technik und Hersteller. Zwar geben sich die Produzenten mehr Mühe, funktionierende Treiber beizulegen und den Support zu verbessern, doch was geschieht, wenn der Kasten zur Reparatur muss? Drei bis sechs Wochen ohne Scanner, Fax, Drucker und Kopierer bedeuten das Aus für jeden ernsthaften Geschäftsbetrieb. Zusätzlich zur vorhandenen Peripherie machen die Allrounder mehr Sinn. Die Geräte sind geeignet für die Kopie zwischendurch oder den schnellen Scan. Teure Tinte gibt es auch hier.

Grafikturbos: Einzug der Neuen

Die langerwarteten Geforce-3-Karten sind nun in Stückzahlen verfügbar. Dies macht sich im Preisspiegel mit einer Senkung des Durchschnittspreises bei den Vorgängern bemerkbar. Über den Sinn einer 1.000-Mark-Spielekarte soll nicht gestritten werden. So lagen sich auch die Hardcoregamer in den Armen, als die vermeintlichen Garanten für ruckelfreien Spielgenuss in den Läden standen. Kurze Zeit später konnten in den relevanten Newsgroups die ersten 100 Seiten Treibergejammer gesichtet werden. Übrigens, die Probleme der Vorgänger mit Via-Chipsätzen sollen jetzt einigermaßen behoben sein.

Warten auf den neuen USB-Standard

Die ersten Karten der neuen, schnellen USB-2.0-Spezifikation sind da, und trotzdem bricht bei den Vertretern des bisher üblichen Standards keine Panik aus. Ein wenig günstiger zwar, aber dennoch stabil bewegen sich die Hubs preislich auf Vorjahresniveau. Bis zur Implementierung auf Hauptplatinenchips, Beseitigung der Treiberprobleme bei den gängigen Betriebssystemen und der marktsättigenden Verfügbarkeit USB 2.0 nutzender Endgeräte werden noch viele Monate ins Land gehen. Immerhin brauchte der derzeitige Standard knapp drei Jahre, um sich gegen die bewährten Lösungen durchzusetzen. (kew)

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