Wirtschaftskriminalität in Unternehmen

Ursachen, Motive und Risikofaktoren

02.06.2008

Grund genug also, sich die Ursachen von Wirtschaftskriminalität in Unternehmen sowie die Motive der Täter einmal genauer anzuschauen. Denn es gibt einige Besonderheiten dieser Gruppe von Kriminellen, die Unternehmen helfen können, das Risiko von Wirtschaftsdelikten zumindest unwahrscheinlicher zu machen.

Wer (unzufriedene) Mitarbeiter hat, braucht keine Feinde

Dass Unternehmen häufig von einer Anzeige absehen, liegt auch in der Tatsache begründet, dass mindestens jeder zweite Täter aus den eigenen Reihen kommt. Um das Ansehen des Unternehmens nach außen nicht zu beschädigen, werden derartige Vorfälle lieber intern geregelt - insbesondere wenn die Täter eine hohe Position im Unternehmen hatten. Denn die Täter sind durchschnittlich schon seit acht Jahren Mitarbeiter des Unternehmens, bevor sie zu Tätern werden.

Externe Täter stehen den betroffenen Unternehmen oft als Kunden, Lieferanten oder Geschäftspartner nahe. Nur selten werden Wirtschaftsdelikte in Unternehmen von Fremden verübt. Tatsächlich ist der typische Wirtschaftsstraftäter der "normale" sozial angepasste Mitarbeiter und somit im Vorfeld kaum zu identifizieren. Viele Täter handeln nicht allein, häufig gibt es mindestens Mitwisser. Die überwiegende Mehrheit der Täter ist männlich und zwischen 30 und 50 Jahren alt. Immerhin ein Fünftel davon sind so genannte Amtsträger. Viele haben Eigenschaften, die Unternehmen an Mitarbeitern schätzen: entscheidungsfreudig, karrierebewusst, erfolgsorientiert und extrovertiert - man spricht auch von so genannten "Risk Seekern".

Neben den unternehmerisch aktiven Tätern gibt es noch die Gruppe der sich unverstanden fühlenden Kreativen sowie angeblich uneigennützig handelnde Täter. Diese erkennen sich selbst nur bedingt als Straftäter und setzen sogar bisweilen eigene Gelder begleitend zu einer Straftat ein.

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