US-Aktionär verklagt Siemens

07.03.2007
Die Affäre um schwarze Kassen im Münchener Konzern Siemens erfährt einen weiteren Aspekt.

Die Affäre um schwarze Kassen im Münchener Konzern Siemens erfährt einen weiteren Aspekt: Ein amerikanischer Siemens-Aktionär verklagt den gesamten Vorstand und Aufsichtsrat der Siemens AG sowie ehemalige Siemens-Vorstände und Aufsichtsräte vor dem Obersten Gerichtshof des Staates New York auf Schadensersatz. Das berichtet das "Handelsblatt".

Der Kläger wirft dem Aufsichtsrat und dem Vorstand vor, Aufsichtspflichten verletzt und dem Unternehmen massiv geschadet zu haben. Folglich sollen die Beklagten für alle Schäden im Zusammenhang mit dem Schmiergeldskandal persönlich geradestehen. Der Kläger begründet seine Klage mit Berichten des Konzerns an die US-Börsenaufsicht SEC und Presseberichten.

Ein Siemens-Sprecher bestätigte den Eingang der Klage.

Bei dem zivilrechtlichen Verfahren vor dem Gericht handelt es sich um eine sogenannte abgeleitete Klage. Dabei verklagt ein Aktionär quasi stellvertretend für das Unternehmen das Management. Dieses Verfahren ist in Amerika gängig, wenn Pflichtverletzungen des Managements vermutet werden, aber davon ausgegangen wird, dass die Firmenleitung nicht ausreichend für Aufklärung sorgt.

Meist enden solche Verfahren mit einem Vergleich. Vor kurzem hatte HP bei einem solchen Verfahren 14,5 Millionen Dollar ggezahlt. (wl)

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