Energiebranche als Ziel

US-Justiz klagt vier russische Hacker an

25.03.2022
Die US-Justiz hat vier Angestellte russischer Behörden als Hacker angeklagt.
Für die Ergreifung von vier russischen Cyber-Kriminellen hat das US-Außenministerium eine Belohnung von zehn Millionen Euro ausgesetzt.
Für die Ergreifung von vier russischen Cyber-Kriminellen hat das US-Außenministerium eine Belohnung von zehn Millionen Euro ausgesetzt.
Foto: Gorodenkoff - shutterstock.com

Sie sollen sich von 2012 bis 2018 weltweit illegal Zugang zu Computern des Energiesektors verschafft haben, wie das US-Justizministerium am 24. März 2022 erklärte. Insgesamt seien in etwa 135 Ländern "Tausende Computer in Hunderten Firmen und Organisationen" Ziel der Hacker gewesen. "Staatliche russische Hacker stellen in den Vereinigten Staaten und weltweit eine ernsthafte und anhaltende Bedrohung für die kritische Infrastruktur dar", erklärte die stellvertretende Justizministerin Lisa Monaco.

Einem angeklagten Mitarbeiter eines Forschungsinstituts des russischen Verteidigungsministeriums sei es gelungen, mit seinem Eindringen in Computersysteme zwei Notabschaltungen einer Ölraffinerie im Ausland zu verursachen, erklärte das Ministerium. Im Anschluss wollte er auch in den USA Computer hacken, die "ähnliche entscheidende Infrastruktur managen", hieß es.

Zudem seien drei Mitarbeiter des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB angeklagt wegen des Versuchs, sich Zugang zu Hunderten Computern aus der Energiebranche zu verschaffen. "Zugang zu solchen Systemen hätte die russische Regierung unter anderem dazu befähigt, solche Computersysteme in der Zukunft zu einem beliebigen Zeitpunkt zu stören und zu beschädigen", erklärte das Justizministerium.

Den vier Angeklagten könnte bei einer Verurteilung in den USA eine jahrzehntelange Haftstrafe drohen. Sie dürften sich aber in Russland aufhalten, wo sie keine Auslieferung fürchten müssen. Die Anklage ist daher zunächst wohl ein eher symbolischer Schritt, der auch zur Abschreckung von Nachahmern dienen soll. Das US-Außenministerium schrieb eine Belohnung von jeweils bis zu zehn Millionen US-Dollar aus für Hinweise zur weiteren Identifikation und dem Aufenthaltsort der Angeklagten. (dpa/rw)

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