USA: Das Anti-Spam-Gesetz sorgt nicht für weniger Müll

23.02.2004
Das seit 1. Januar 2004 in den USA gültige Anti-Spam-Gesetz ("Can Spam Act"-Gesetz) ist nach Meinung von Mailfilter-Anbieter wenig geeignet, den universellen Emai-Müll einzudämmen. Zwar schreibt das Gesetz feste Regeln für das Versenden von Werbe-Emails vor, doch eine Reihe von Schlupflöchern im Gesetz seien wie geschaffen, auch künftig Mail-Server und -boxen mit unwillkommenen Sendschreiben, Angeboten und Sonstigem zu überschwemmen.

Das seit 1. Januar 2004 in den USA gültige Anti-Spam-Gesetz ("Can Spam Act"-Gesetz) ist nach Meinung von Mailfilter-Anbieter wenig geeignet, den universellen Emai-Müll einzudämmen. Zwar schreibt das Gesetz feste Regeln für das Versenden von Werbe-Emails vor, doch eine Reihe von Schlupflöchern im Gesetz seien wie geschaffen, auch künftig Mail-Server und -boxen mit unwillkommenen Sendschreiben, Angeboten und Sonstigem zu überschwemmen.

Seit 1. Januar müssen Spams eine sogenannte Opt-out-Funktion für Nutzer haben, das heißt, der Angemailte muss die Möglichkeit haben, das ihm zugesandte Mail per Klick abzubestellen. Seine Adresse soll damit definitiv aus der Adressliste des Spamers gestrichen sein. Doch Spammer um gehen diese Vorschrift, indem sie die "Unsubscribe"-Liste mit einer neuen Adresse unterlegen - der angeschriebene Nutzer wird auf die neue Webseite außerhalb der USA gelinkt. Nach Ansicht des amerikanischen Mail-Security-Unternehmen Postine stellt diese Variante den alten Versuchen, Mailadressen zu gewinnen oder sogar weitere persönliche Daten des Angeschriebenen zu gewinnen, in nichts nach.

Ebenso ist es in den USA untersagt, kommerzielle Mails ungefragt zu verschicken. Doch Spammer kaschieren nun einfach ihre kommerziellen Zwecke: Sie behaupten, der Grund ihres Mails sei ein anderer. Tatsächlich, so der englische Webfiltering-Spezialist Surfcontrol, werden mit den Mails klare und illegale Aufforderungen verschickt. Beispielsweise "Klicken Sie hier, um Ihre Website gratis bei 1,8 Millionen freigegebenen Email-Adressen zu bewerben", zitiert Surfcontrol aus einem jüngst verschickten Spam-Mail. 

Ferner ist der Versand pornografischer oder betrügerischen Inhalte verboten. Bei Zuwiderhandlungen drohen hohe Geld- und auch Gefängn. Trotzdem verschicken Spammer Mails, in denen den Angeschriebenen angeboten wird, durch die elektronische Zahlung einer geringfügigen Summe aus den Maillisten von Pornolisten gestrichen zu werden. "Spams dieser Art sind häufig darauf aus, die Kreditkartennummer des Nutzers auszuspähen", schreibt Surfcontrol.

Das Fazit von Postine lautet: "Can Spam Act" ist nicht oder kaum geeignet, die Flut unerwünschter Mails nennenswert zu reduzieren. "79 Prozent aller von uns auf Viren und Spam hin überprüften Mails waren im Januar Spam. Im Dezember lag die Quote nur unwesentlich höher bei 80 Prozent", erklärt Postini. Email-Nutzer müssten deshalb genauso vorsichtig wie bisher sein. Die Müllberge wachsen aber weiter.(wl)

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