V7-Displays: "Für uns macht die Eigenmarke Sinn"

27.09.2001
Die Flaute in der Monitorbranche betrifft auch die Eigenmarken der Distributoren. Ingram Micros Videoseven (V7) gibt sich entsprechend zurückhaltend: Zwar verzeichne der Broadliner im Monitorgeschäft derzeit kein Wachstum, aber auch keine Absatzeinbrüche.

Im schwierigen Geschäftsjahr 2001 stehen auch die Eigenmarken der Distributoren auf dem Prüfstand. Nicht so bei Ingram Micro: "Unsere Eigenmarke macht für uns nach wie vor Sinn", erklärt Nils Bischoff, Director Europe für Private Label Monitors bei Ingram Micro. Allerdings muss er - wie andere Anbieter auch - einräumen: "Derzeit ist das Geschäft schwierig. Wir haben zwar keine Absatzeinbrüche im Stückzahlenverkauf, aber auch keine Wachstumsraten wie in den Vorjahren."

Die aktuellen Preissenkungen für V7-Monitore - 18 Prozent für LCDs und elf Prozent bei den CRTs - hätten daher auch nichts mit den stagnierenden Absätzen im zweiten und dritten Quartal zu tun: "Aufgrund des Dollar-Kursverfalls konnten wir Einsparungen im Einkauf an unsere Fachhändler weitergeben - für eine gute Performance im Wintergeschäft", begründet Bischoff die aktuellen Preisnachlässe. Auch sei die Lagersituation bereinigt: "Im Juli hatten wir durchaus mit Lagerbeständen zu kämpfen. Jetzt ist die Lage aber wieder okay", sagt der Manager.

Die Preiskämpfe zwischen Anbietern wie Gericom und Natcomp sieht Bischoff gelassen: "Beide Unternehmen sind ausschließlich an der Retailfront unterwegs. Wir bedienen dagegen den Fachhandel - und so kommen wir uns auch nicht in die Quere."

Neue Produkte werden auf der Systems präsentiert

Dennoch bestätigt Bischoff den Trend im deutschen Markt: "Wir gehen davon aus, dass 17-Zoll-LCDs aus dem B-Brand-Lager im Dezember für 999 Mark angeboten werden." Allerdings würden die asiatischen Panel-Hersteller mittlerweile die Notbremse ziehen, denn: "Kein Produzent will im 17-Zoll-Segment Verluste schreiben, so wie derzeit bei den 15-Zöllern: Die werden momentan mit 30 bis 40 Dollar Verlust pro Panel verkauft", berichtet Bischoff. Trotz des massiven Preisverfalls bei den 15-Zoll-LCDs will V7 auch künftig keine B-Grad-Panels verwenden und weiter europaweit drei Jahre Vorort-Austausch anbieten.

Neue Produkte der Eigenmarke stellt Ingram Micro für das Jahresendgeschäft erstmals auf der Münchner Systems im Oktober vor: "Bei den LCDs werden wir einige Veränderungen vornehmen. Und auf der Systems zeigen wir einen 42-Zoll-Plasma-Bildschirm zu einem Händlereinkaufspreis, der unter 10.000 Mark liegen wird", kündigt Bischoff für die Münchner Messe an. Einen weiteren Schwerpunkt für das nächste Geschäftsjahr legt V7 auf LCDs ausgerüstet mit Smart-Panels: "Auf der Cebit 2002 zeigen wir dazu sicher etwas im 15- und im 17-Zoll-Segment."

www.videoseven.de

ComputerPartner-Meinung:

Auch Videoseven sucht nach neuen Standbeinen im Monitorgeschäft: Erster Schritt in diese Richtung ist der Einstieg ins Plasma-Segment, wobei der anvisierte Preispunkt (Händlereinkaufspreis unter 10.000 Mark) durchaus aggressiv ist. (ch)

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