Venture-Capital-Gesellschaft tut sich mit der Geldbeschaffung schwer

11.04.1999
MÜNCHEN: Man war angetreten, um Gutes zu tun. Aber das Beschaffen von Geldern für junge innovative Unternehmen, Start-ups, der IT-Branche macht auch der Münchner IT-Adventure AG zu schaffen.

Vor rund eineinhalb Jahren präsentierte sich die IT-Adventure AG erstmals den finanzstarken Branchengrößen und der Presse. Das Ziel: Die deutsche Venture-Capital-Gesellschaft wollte Start-up-Firmen der IT-Branche auf die Beine helfen und Kontakte zu Co-Investoren der Branche herstellen - zu Privatpersonen und der Industrie.

Auf der diesjährigen Systems präsentiert sich die IT-Adventure AG in Halle A3 mit einem beeindruckenden Stand. Aber der geplante 15-Millionen-Fond für Privatanleger - für 10.000 Mark konnte man dabeisein - mußte wieder aufgelöst und die Einnahmen zurückbezahlt werden. "Wir haben leider nicht die richtigen Partner gefunden", begründet Michael Bernau, zuständig für das Marketing bei der IT-Adventure AG, das Scheitern.

Der zweite Fond für Industrieanleger dagegen - Hersteller oder Lieferanten sind hier ab einer Millionen Mark dabei - soll bis Ende des Jahres 20 Millionen Mark betragen.

Einen Teilerfolg konnte die IT-Adventure AG gestern dennoch bekanntgeben. An fünf jungen Unternehmen hat sich die Gesellschaft jetzt beteiligt: IPT, TPC-Connect, Ablay & Fodi, Uni-Opt und Esicon.

Obwohl die meisten deutschen Geldgeber wohl immer noch das Risiko mit Jungunternehmern scheuen, liegt man hierzulande mit Investitionen in Start-ups von 465 Millionen Ecu an der europäischen Spitze (siehe Grafik) - immerhin 29 Prozent. Frankreich nimmt mit 16 Prozent der europäischen Investitionen oder 258 Ecu den zweiten Platz ein, gefolgt von Großbritannien mit 177 Millionen, den Niederlanden mit 170 Millionen und Italien mit 147 Millionen Ecu. (ch)

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