Veraltete EDV hemmt Kommunen: Politiker wollen Zusammenarbeit mit IT-Dienstleistern

23.07.2003
Ein großer Markt wartet in Deutschland noch darauf, bearbeitet zu werden: Der Bürgerservice in den Städten und Gemeinden ist nach Ansicht von Lokalpolitikern nämlich deswegen so schlecht, weil die ämter über keine moderne Computerausstattung verfügen. Laut einer Studie der Karlsruher Fiducia IT AG glauben zwei Drittel der 1.400 Stadtabgeordneten, dass es mit der EDV in ihrer Verwaltung nicht zum Besten gestellt ist und deshalb längere Warte- und Bearbeitungszeiten entstehen. Auch die Zusammenarbeit der ämter untereinander und Online-Angebote seien dadurch eingeschränkt. Nach Einschätzungen der Kommunalpolitiker verursacht das veraltete Equipment eine deutliche Mehrbelastung bei der Verwaltungsorganisation, weil ein höherer manueller Aufwand und unnötige Mehrfachtätigkeiten bei der Bearbeitung von Bürgeranliegen entstehen, mögliche Ersparnispotenziale bei den Verwaltungskosten könnten derzeit nicht genutzt werden. Unzufrieden zeigen sich die Gemeindevertreter auch mit den Leistungen der kommunalen Rechenzentren. Jeder Zweite bezeichnet sie als unzureichend. Etwa zwei Drittel befürworten deshalb, sie in die Verantwortung privater Dienstleister zu geben. "Der hohe Modernisierungsstau in den Kommunen zwingt dazu, vorbehaltlos nach neuen Wege Ausschau zu halten", so Siegfried Metzger, Leiter Account Management im Fiducia-Konzern. "Es entsteht eine immer größere Kluft zwischen den steigenden Serviceansprüchen der Bürger und örtlichen Firmen auf der einen Seite und den Servicemöglichkeiten der Kommunen auf der anderen Seite. Und da die Verwaltungen auch nach Auffassung der Politik ihren Dienstleistungscharakter steigern müssen, werden sie mittelfristig kaum umhin können, als Problemlösung einen sinnvollen Schulterschluss mit der privaten Wirtschaft zu suchen." Wann das sein wird, steht allerdings noch in den Sternen: Eine Besserung ist nach dem Urteil der befragten Stadtverordneten vorläufig nicht in Sicht, weil den Kommunen das Geld für Investitionen fehlt. Nur jede siebte Stadt oder Gemeinde hat eine Modernisierung der Computer in ihren Amtsstuben fest eingeplant. Befragt wurden insgesamt 1.469 Lokalpolitiker aller Parteien aus 143 der insgesamt 515 Kommunen mit über 25.000 Einwohnern. (mf)

Ein großer Markt wartet in Deutschland noch darauf, bearbeitet zu werden: Der Bürgerservice in den Städten und Gemeinden ist nach Ansicht von Lokalpolitikern nämlich deswegen so schlecht, weil die ämter über keine moderne Computerausstattung verfügen. Laut einer Studie der Karlsruher Fiducia IT AG glauben zwei Drittel der 1.400 Stadtabgeordneten, dass es mit der EDV in ihrer Verwaltung nicht zum Besten gestellt ist und deshalb längere Warte- und Bearbeitungszeiten entstehen. Auch die Zusammenarbeit der ämter untereinander und Online-Angebote seien dadurch eingeschränkt. Nach Einschätzungen der Kommunalpolitiker verursacht das veraltete Equipment eine deutliche Mehrbelastung bei der Verwaltungsorganisation, weil ein höherer manueller Aufwand und unnötige Mehrfachtätigkeiten bei der Bearbeitung von Bürgeranliegen entstehen, mögliche Ersparnispotenziale bei den Verwaltungskosten könnten derzeit nicht genutzt werden. Unzufrieden zeigen sich die Gemeindevertreter auch mit den Leistungen der kommunalen Rechenzentren. Jeder Zweite bezeichnet sie als unzureichend. Etwa zwei Drittel befürworten deshalb, sie in die Verantwortung privater Dienstleister zu geben. "Der hohe Modernisierungsstau in den Kommunen zwingt dazu, vorbehaltlos nach neuen Wege Ausschau zu halten", so Siegfried Metzger, Leiter Account Management im Fiducia-Konzern. "Es entsteht eine immer größere Kluft zwischen den steigenden Serviceansprüchen der Bürger und örtlichen Firmen auf der einen Seite und den Servicemöglichkeiten der Kommunen auf der anderen Seite. Und da die Verwaltungen auch nach Auffassung der Politik ihren Dienstleistungscharakter steigern müssen, werden sie mittelfristig kaum umhin können, als Problemlösung einen sinnvollen Schulterschluss mit der privaten Wirtschaft zu suchen." Wann das sein wird, steht allerdings noch in den Sternen: Eine Besserung ist nach dem Urteil der befragten Stadtverordneten vorläufig nicht in Sicht, weil den Kommunen das Geld für Investitionen fehlt. Nur jede siebte Stadt oder Gemeinde hat eine Modernisierung der Computer in ihren Amtsstuben fest eingeplant. Befragt wurden insgesamt 1.469 Lokalpolitiker aller Parteien aus 143 der insgesamt 515 Kommunen mit über 25.000 Einwohnern. (mf)

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