Verbesserte Lage - vorsichtige Erwartungen

16.04.2004
Der deutsche Mittelstand ist bedeutender Kunde des IT-Marktes. Deshalb hat Cisco Systems Anfang 2003 mit Techconsult den "IT-Mittelstandsindex" ins Leben gerufen. In einer monatlichen Befragung werden die Lage und die Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-Investitionen eingefangen. Von ComputerPartner-Redakteurin Ulrike Goressen

Die wirtschaftliche Lage des deutschen Mittelstands sowie seine Investitionsbereitschaft hinsichtlich Informations- und Kommunikationstechnologie haben sich auch im März verbessert. Zurückhaltender als im Februar ist der Ausblick auf die kommenden Monate.

Der Index der Umsatzlage verbesserte sich im Vergleich zum Februar weiter von 114 auf 121 Punkte. Damit ist der Mittelstand besser in den März gestartet als vergangenes Jahr, als der Indexwert 109 Zähler erreichte. Die gegenwärtige Entwicklung bestätigt, dass die positiven Erwartungen vom Dezember an das Frühjahr keine "Blase" waren, sondern die damaligen Hoffnungen sogar noch übertroffen wurden. Aktuell entwickeln sich die Zukunftserwartungen gegenüber dem Februar aber etwas verhaltener. Der Index der Umsatzerwartungen fällt von 134 auf 129 Punkte.

Bislang höchster Wert

Auch die Lage hinsichtlich der IT-Ausgaben stellt sich erneut günstiger dar als im Vormonat. Der Index der IT-Investitionen erreichte im März mit fast 108 Punkten sogar den höchsten seit Bestehen des Mittelstandsindex gemessenen Wert. Dieser Indexwert signalisiert, dass die überwiegende Zahl der mittelständischen Unternehmen ihre IT-Ausgaben im März gegenüber dem Februar gesteigert hat. Ähnlich wie bei der Umsatzbeurteilung zeigt sich, dass sich nunmehr die zuversichtlichen Prognosen vom Jahresende konkretisieren. Der parallele Rückgang des Index der Ausgabenplanungen auf 115 deutet an, dass die gegenwärtige Investitionslaune annähernd das Niveau der nächsten drei Monate markiert.

Die positive Gesamtentwicklung bringt auch die Nachfrage nach Kommunikationsprodukten weiter in Fahrt. Der entsprechende Index steigt leicht von 102 auf über 103 Punkte, womit die Unternehmen mit gesteigerten Investitionen in Kommunikations-Hard- und -Software erneut in der Mehrheit sind. Die gegenwärtige Situation nähert sich damit immer mehr dem erhofften Niveau. Darauf deutet auch der Rückgang des im Februar noch deutlich gestiegenen Index der Investitionserwartungen hin, der sich mit aktuell 111 Punkten wieder mehr dem Index der realisierten Kommunikationsausgaben nähert. Neben der IT-Sicherheit bestätigt sich der bislang aufgeschobene Erneuerungsbedarf hinsichtlich der Infrastruktur in den kommenden Monaten als Treiber des Kommunikationsmarktes: Eine überdurchschnitt- liche Ausgabenbereitschaft besteht für Switches.

Nicht ganz das hohe Niveau vom Februar konnte die Investitionsneigung für Hardware halten. Nach 116 Zählern im Februar liegt der Index bei knapp 114 Punkten. Dieser immer noch sehr gute - und unter allen IT-Produktgruppen höchste - Wert zeigt, dass der überwiegende Teil der mittelständischen Firmen gestiegene Beträge in Hardware investierte. Das wird in den kommenden Monaten so bleiben, obwohl auch im Hardwaresektor der Index der geplanten Ausgaben zurückging, und zwar von 131 auf 120 Zähler.

Dienstleistung hinkt noch

Der Softwaresektor spiegelte im März die Entwicklung des IT-Marktes wider. Die zunehmende Investitionsbereitschaft ließ den Index um fünf Zähler auf 111 Punkte anwachsen. Um den gleichen Betrag reduzierte sich der Indikator der Ausgabenplanungen auf 116 Punkte.

Lediglich der IT- und TK-Dienstleistungsmarkt profitiert noch nicht nachhaltig von der Frühjahrsbelebung. Die Mittelständler mit reduzierten und gewachsenen Serviceausgaben hielten sich im März wieder annähernd die Waage. Der Index der Ausgabenplanungen sank leicht von 111 auf 109 Punkte, bleibt damit aber im positiven Bereich und verleiht der Erwartung Ausdruck, dass sich die Dienstleistungsnachfrage zukünftig positiv entwickeln wird.

Meinung der Redakteurin

Der Mittelstandsindex zeigt deutlich auf, dass die IT-Investitionen des Mittelstandes langsam steigen. Doch wie überall zu beobachten, herrscht bei der Planung Vorsicht. Diese sollte der Fachhandel in seine Angebote einbeziehen. Denn wenn echter Nutzerwert erkennbar ist, investiert der Mittelstand auch gerne in IT.

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